Interrail-Tour 1998
Schweden, Norwegen, Dänemark
Es begab sich im Sommer 1998, daß sechs tapfere
unerschrockene Jugendliche loszogen um ihr Glück in Skandinavien zu suchen. Die
Namen unserer Helden: Marco, Sebl, Ulf, Philip, Martin und ich selbst, Marcus.
Dieses Buch beschreibt und dokumentiert unsere Erlebnisse. Es enthält
Tagesberichte, Wegbeschreibungen und lustige kleine Anekdoten unserer
Interrailtour.
Tag 1 Sa 18.07.98
mb:
Sind heute morgen 7:05 von Gelnhausen abgefahren, Richtung
Hamburg. Schon beim Einsteigen in den Zug waren wir maßlos überfordert. Die
Rucksäcke waren zu schwer, Martin ist in einer automatischen Tür
steckengeblieben und Philip hat angefangen zu bluten.
Die Fahrt war anstrengend aber trotzdem witzig. Wir sind
unter anderem an der "Udo Städtke-Gedenkstätte" in Uelzen
vorbeigekommen. Haben ein paar Mädels getroffen, die nach St. Peter Ording
wollten. Philip hat beim Schlafen gesabbert. Jetzt ist es 21:15 und wir sind in
Hamburg. Ulf ist krank. Wir sitzen gerade in einer Art kleiner Glasglocke und
spielen Skat, bzw. tun gar nichts. Später fahren wir weiter nach Puttgarden,
dort übernachten wir (Strand ?).
Strohhüte sind sehr praktisch!
Tag 2 So 19.07.98
mb:
Wir kamen auf die gute Idee die Nacht draußen zu verbringen.
Ohne Zelt. Frische Luft und so. Die Idee war nur solange gut bis es anfing zu
regnen. Hektik. Am nächsten Morgen ging's mit der Fähre weiter nach
Kopenhagen. War schön. In Kopenhagen sind wir ins Interrail-Center gegangen, wo
wir einen ominösen Nick kennengelernt haben. Wir sind die ganze Zeit mit ihm
rumgelaufen und plötzlich war er verschwunden. Wir dachten zuerst er will unser
Geld klauen. Sehr seltsamer Typ. In Kopenhagen gibt es übrigens einen autonomen
Stadtteil der "Christiania" heißt und in dem man "Dinge"
kaufen kann. (Sara erzählen!). Wir haben auch "Dinge" gekauft. Und
wir haben auch die kleine Meerjungfrau gesehen.
In Dänemark gab es übrigens Eis von Daim. Schmeckt gut.
Philip meint: "Ihr seid doch alle geile Notböcke!"
Wir sind am Abend noch nach Helsingör gefahren und haben
dort auf einer Wiese übernachtet. Diesmal mit Zelt. Wir waren direkt neben
Schloß Helsingör (Hamlet). War 'ne gute Nacht und ein schöner Morgen.
Tag 3 Mo 20.07.98
mb:
Mit einer Fähre sind wir von Helsingör nach Helsingborg
gefahren (Dänemark---Schweden). Helsingborg ist cool. Schönes Wetter, gutes
Eis, hübsche Mädels.
ulf:
Maggo meint: "Wir müssen mal ein paar Frauen
aufreißen. Ich brauche eine Masseuse."
Dann sind wir in den Zug eingestiegen, in dem wir seit
nunmehr 6 Stunden sitzen. In etwa einer Stunde kommen wir dann in Stockholm an.
Dann geht's richtig zur Sache. Erste Konflikte. Unsere Gruppe wird sich
wahrscheinlich in die Gruppen der "Draußenschläfer" und in die
Gruppe der "Warmduscher" aufteilen. (Herr der Fliegen)
Naja, schau mer mal!
Ich freue mich tierisch aufs Wandern in der Wildnis, auf
Elche und Rentiere. Ich will viel in Flüssen und Seen baden.
Außerdem habe ich absolut keinen Bock mehr auf Großstädte
und Zugfahren, wo man sowieso nur Arschlöcher sieht.
Aber das Wandern wird saugeil.
mb:
Seh ich ganz genauso, Ulf. Wildnis wird cool. Aber die
Zugfahrt heute war trotzdem witzig.
Übrigens: Wickeltisch heißt auf Schwedisch Skötbord.
ulf:
Das mit den Arschlöcher war auch primär auf das deutsche
Zugfahrvolk bezogen.
Die Landschaft hier oben ist auch saugeil. Überall sind
kleine Flüsse und Seen.
Tag 4 Di 21.07.98
mb:
Momentan sitze ich gerade im Zug von Stockholm nach Boden (15
Stunden Fahrtzeit). Ich sitze neben einem Typ, der die ganze Zeit nur Zeitung
liest und gelegentlich mal hustet. Macht Spaß! Aber egal. In Stockholm war's
richtig cool, oder krass, oder heftig, oder uuultrageil. Allerdings gab es
gleich am Anfang einen kleinen Konflikt: Die Orientierungslosen (Sebl und ich)
sind verlorengegangen. Grund: Martin hat die Kindergartengrundbegriffe oben und
unten durcheinandergebracht, und Sebl und ich waren zu blöd den Fahrstuhl zu
bedienen. Egal, Stockholm war trotzdem witzig. Maggo, Sebl, Ulf und ich waren in
der Nacht noch in dem Britpop(er)-Szene-Treff "Backstage". War cool.
Wir haben sogar zwei Leute kennengelernt: Rastaman "Jimmy", der
Frankfurt als Bluntfurt bezeichnet hat, und "Betty", die uns unter
anderem über das in Stockholm stattfindende Gay-Festival informiert hat. Beides
wirklich nette Leute. Die Schweden sind übrigens allgemein sehr nette Leute.
Übernachtet haben wir in einem Laden der "Bed and
Breakfast" hieß. Für 25.- DM inklusive "Bed" aber ohne "Breakfast".
Sehr merkwürdig. So, ich geh jetzt mal aufs Klo.
pl:
Interrupts:
Benehmen wie Sau - Les Allemands - Oui oui. Im Zug nach
Boden: 4 Besoffene Senioros, die uns tierisch ankacken, hmm lecker Wasser, Mau
Mau spielen macht Freude, die gigantische Multi-Kulti-Atmosphäre der
Interrailfahrten, insbesondere das schon angesprochene "Zugfahrervolk"
bringt Ulfs Nervenkostüm ins Wanken, daß er seine Mau Mau-Karten wild
schreiend auf den Kartenhaufen wirft und Marcus sowie alle anderen mit
einschlägigen Kraftausdrücken beschimpft.
sw:
Zur Übernachtung gibt es zu sagen, daß da 40 Betten in
einem Keller standen, ohne Bettbezüge, und die Hälfte der Gäste Penner waren.
Eine angenehm rustikale Atmosphäre also. Außerdem ist anzumerken, daß es in
Skandinavien hübsche Weiber ohne Ende gibt und eine 0,3 Cola 4,50 DM kostet.
Einmal Scheißen kostet auch über 1 Mark. Wo kämen wir auch hin wenn jeder
grad mal so seinen natürlichen Gelüsten nachkommen könnte wie er grad lustig
ist. Aber sonst war Stockholm wirklich schön, es war warm (25°C) und die Sonne
hat geschonen.
Tag 5 Mi 22.07.98
mb:
Ich bin total kaputt. Ich weiß nicht wie lange wir Zug bzw.
Bus gefahren sind. Route: Stockholm - Boden - Galivare - Wildnis. Zur Zeit
befinden wir uns irgendwo auf dem Kungsleden-Pfad und sind schon in den Zelten.
Grund: Mücken! Es ist nicht gelogen, daß es hier viele Mücken gibt. Viele ist
gar kein Ausdruck. Die Stiche lassen sich gar nicht mehr zählen. Den 1.
Kilometer ging es nur steil bergauf. War ziemlich anstrengend aber trotzdem gut.
Die Landschaft entschädigt einen für alles. Riesige Seen, Flüsse,
Wasserfälle, Berge, Felsen, gelegentlich Bäume (aber viel Grünzeug am Boden)
und absolut keine Menschenseele. Mir gefällt Schweden sehr gut, und ich muß
auf jeden Fall wieder hierher. Ich bin absolut begeistert von diesem Land.
Wir haben heute auf der Busfahrt übrigens ungefähr 5
Rentiere und 1 junges Elchweibchen gesehen. Wir haben vorhin versucht Feuer zu
machen. Naja, versucht eben. Aber egal, mir gefällt es hier trotzdem richtig
gut.
Tag 7 Fr 24.07.98
sw:
SUMMmmmmmmmMMM! So etwa die Geräuschkulisse beim Wandern.
Mücken überall. Horden! Tausende! Wir sind heute 9 km mehr oder weniger
gejoggt, auf der Flucht vor einer schwarzen Wolke. Jetzt (16:30 Uhr) sitzen wir
in einer Hütte und haben noch ein paar Kilometer vor uns. Wir wollten noch
etwas Proviant kaufen. Schade, daß wir so gut wie keine schwedischen Kronen
mehr haben. Die Zeit bis zum Aufbruch verwenden wir dazu verschwitzte Kleider
wegzuschmeißen um Gewicht zu sparen und dazu, unsere Mückenstiche zu zählen.
Martin hatte heute Morgen 120, jetzt schätzt er auf knapp 200. Ich denke damit
dürfte er ungefähr richtig liegen. Und das Schlimme ist, daß er damit nicht
mal über dem gruppeninternen Schnitt liegt. Und jetzt kommt Bruckner mit Tag 6!
Tag 6 Do 23.07.98
mb:
Erst Tag 7 dann Tag 6. Etwas unkoordiniert, aber was solls.
Tag 6 (wenn ich mich richtig erinnere) war am Anfang nicht sehr anstrengend.
Schöne Landschaft, gutes Wetter usw.
Erste Katastrophe: Sebl ist in voller Montur in einen
eisigen, steinigen Fluß gefallen. Naß!! Ach ja, wir haben auch kurz im Schnee
gestanden. Später mußten wir mit einem mikroskopisch kleinen Ruderboot einen 1
km großen See mit viel Wellengang überqueren. Mehrere Fahrten. Respekt vor
Ulf. Er ist 3 km gerudert. Dann fing es an unglaublich zu regnen. Zu viele
Wellen. Ich mußte den Hüttenchef mit dem Motorboot rüberschicken, die anderen
abholen. Preis 150: Kronen. Dann zelten in der Nähe von der Hütte. Preis: 70
pro Person. So, mehr schaff ich heute nicht.
P.S.: Sorry wegen der Rechtschreibungsfehler und der
grammatikalischen Ungenauigkeiten und Sinnentfremdungen.
Tag 7 Fr 24.07.98
mb:
Fortsetzung: Vom Laufen her liegen wir gut in der Zeit. Vor
der ersten Hüttenstation sind wir tierisch schnell gelaufen, stellenweise
gerannt. Danach ging's langsam voran. Angenehm. Philip und Marco mußten einmal
zurück weil sie Regenjacke und Zelt vergessen hatten. Sehr schöne Landschaft
hier oben. Wir haben coole Fotos auf 'ner Hängebrücke gemacht. Uuultra mückig.
Aber man gewöhnt sich dran. Ach ja, in der Hütte haben wir ein Ehepaar (beide
um 70) kennengelernt. Sehr nette Leute. Die haben uns Räucherspiralen
geschenkt, gegen Mücken. Jetzt haben wir jedenfalls unser Lager in einer sehr
schönen Gegend aufgeschlagen. Da war so'n komisches Samenholzding (die Samen
sind ein Volk). Sehr gemütlich. Freude: Ich hab ein Rentiergeweih! Philip
schmeißt alles weg. Kissen, Fotoapparathülle, T-Shirt, Kassettenhüllen, 1
Batterie und andere diverse Dinge. Übrigens essen wir alle sehr wenig!
Polarbröd, Corned beef (!) + Nudeln.
Zitat Martin: "Ich hab Lust mich richtig
zuzulöten!"
Zitat Philip (nachdem alle schon schlaffertig sind): "Es
ist noch nichts gemacht. Nur Zähneputzen, sonst ist nichts gemacht."
Tag 8 Sa 25.07.98
mb:
Aufstehen! Marcos helle Engelsstimme weckt uns. Frühstück.
Sebl geht mit den Worten "Jetzt fällt bestimmt wieder was ins Wasser"
zum Fluß um abzuwaschen. 2 Minuten später kommt er zurück. Naß!! (siehe Tag
6)
Wir sitzen gerade in dem Samenholzding und trinken Kaffee.
Plötzlich aus weiter Ferne Martins verzweifelter Ruf: "Sebl! Hilfe!"
Alle springen auf und sprinten los. Was war passiert?!? Ein Bär, Blitzschlag,
eine Gletscherspalte oder gar Mücken. Nein, schlimmer noch! Martin hat beim
Scheißen seine Gürtelschnalle verloren. Ungut.
Später waren wir noch in einer Fjällstation, in der der
Chef und seine Frau sehr nett waren. Ansonsten hat es viel geregnet.
Tag 9 So 26.07.98
mb:
Heute schaffen wir wahrscheinlich die Hälfte der
Gesamtstrecke. Gut.
Mücken!
Ich laß Ulf mal schreiben.
ulf:
Ja, ja die Mücken. Der Schlafplatz, an dem wir heute Nacht
waren, war total mückenverseucht. Jetzt in der Sälka-Hütte sind kaum noch
Mücken da. Marcus ist gestern übrigens beim Scheißen das Klopapier
weggeflogen und er hat sich mit einer Norwegen-Karte geputzt.
Sebl hat heute morgen übrigens schon wieder was verbockt.
Gestern ist er morgens mit einem Topf zusammen in den Fluß gefallen.
Heute ist ihm morgens eine funkelnagelneue Kontaktlinse in
den Dreck gefallen. Er hat sie aber trotzdem benutzt und etwa eine halbe Stunde
auf einem Auge geweint.
mb:
Wir haben gerade einen Plan gemacht was wir alles tun wenn
wir Zuhause ankommen.
ulf:
-baden, duschen, waschen, etc.
-Zigeunerschnitzel essen
-Eis essen, Verkauf von Daim-Eis in BRD durchsetzen
mb:
-Pizza essen
-im eigenen Bett schlafen
mb:
-mit Maria essen gehen
-Schokolade kaufen
-Weizenbier trinken
Sooo, ich soll hier mal 'nen zusammenhängenden Text
schreiben. Marcus geht einkaufen, nee spülen, ich will - keine Ahnung mehr was
ich schreiben wollte, aber ich soll mehr schreiben. Schokolade hier ist gut.
Elche auch. Landschaft auch. Mücken net. Mich hat 'nen Vieh in den Hintern
gestochen, scheiß Schleimgeburten, und jetzt juckt's wie die Drecksau. Zum
Glück haben sie mich noch nicht beim Pinkeln erwischt, das wäre nicht
besonders tuffig. So, jetzt ich einen Snickers. Lecka! Mmh, das wird gus!
pl:
In wenigen Minuten beginnt Mörderetappe 4, 25 km, davon die
ersten ca. 30% bergan. Wenn wir gut sind und nichts schlimmes dazwischen kommt,
können wir es am Abend des 10. Tages zur Station schaffen. Ich denke aber
eigentlich nicht daran, da Wetter und körperliche Verfassung bei mir und im
allgemeinen "ungut" sind. Trotz allem können wir schon am 13. Tag in
Abisko ankommen und mit Hilfe öffentlicher Verkehrsmittel weiterziehen (in
Richtung Lofoten?). Doch genug der Zukunftsmusik, jetzt heißt es erstmal von
Tag zu Tag zu denken und die Landschaft so gut es geht zu genießen, auf den 60
km die uns noch bevorstehen (Gelnhausen bis Waldstadion).
Tag 10 Mo 27.07.98
mb:
Es hat soviel geregnet, daß dieses Buch naß geworden ist.
Ansonsten hat es noch geregnet. Ach ja, und Regen gab es heute auch. Gestern
haben wir den Paß überquert.
Tag 11 Di 28.07.98
mb:
Heute morgen hat es zur Abwechslung mal geregnet. Wir sind
trotzdem sauviel gelaufen, weil wir die Strecke sonst nicht schaffen. Das
einzige was uns am Leben hält sind Schokolade und Kekse aus den Fjällstationen.
Gegen Abend haben wir beschlossen die Nacht durchzulaufen bis nach Abisko, wo
der Kungsleden und die Wildnis für uns endet.
Die Landschaft am Ende des Kungsleden ist saugeil: Flüsse im
Nebel, kleine Birkenwälder und Berge. Wir haben an einer schönen Stelle halt
gemacht und jeder eine Zigarre geraucht.
Jetzt sind wir am Bahnhof in Abisko, es ist Mittwoch morgen
6:00 Uhr und wir sind alle am Ende. Trotzdem war es in der Wildnis absolut
fantastisch und schön. Wir haben jetzt noch viel Zeit , unser Zug fährt erst
um 15:00 Uhr.
Insgesamt haben wir nur 7 Tage für den Kungsleden gebraucht.
Sehr viel weniger als wir gedacht hatten. Wir haben übrigens in dieser Zeit 110
km zurückgelegt.
Tag 12 Mi 29.07.98
mb:
Heute sind wir mit dem Zug nach Narvik gefahren. Aus
hygienetechnischen Gründen haben wir uns auf dem Bahnhofsklo gewaschen. Sehr
angenehm mal wieder mit Wasser in Berührung zu kommen (mal abgesehen von
Regen). Wir haben beschlossen auf die Lofoten zu fahren. Zack, ganz spontan. Die
Überfahrt (mit einem Postschiff) hat 4 Stunden gedauert, war aber cool. Jetzt
sind wir in Svoelver und übernachten an einem Strand. Krasse Aktion. Norwegen
ist meiner Ansicht nach übrigens genauso schön wie Schweden.
Merken (!): Nie wieder norwegisches Fladenbrot kaufen, da
"Fladenbrot" offenbar das norwegische Wort für aus Kalk gefertigtes
Pergament ist.
Tag 13 Do 30.07.98
mb:
Wir sind morgens am Strand aufgewacht und es war tierisch
gutes Wetter. Ich glaub' ich lasse Ulf mal schreiben weil er die ganze Zeit
zuguckt.
ulf:
Der heutige Tag war saugenial: Ich bin heute morgen um 8:30
Uhr von der Sonne geweckt worden und es war auch schon recht warm.
Mittlerweile ist es 16:30 Uhr und wir liegen immer noch am
Strand. Wir sind heute zu einer kleinen Insel geschwommen und haben Handstand,
Purzelbäume und andere Kunststückchen gemacht. Ich liege jetzt schon 8 Stunden
in der Sonne und es tut verdammt gut mal nichts zu tun. Heute Abend wollen wir
wieder ein Lagerfeuer machen und noch versuchen einen Fisch zu fangen. Hier gibt
es übrigens auch tierisch viele Krebse.
mb:
Ulf hat recht, wir haben eine verdammt gute und erholsame
Zeit hier am Strand. Wir haben auch Bekanntschaft mit ein paar Franzosen
(jedenfalls reden sie Französisch) gemacht. Später wollen wir noch einen Hot
Dog essen. Ich versuche übrigens Marco die ganze Zeit schon zu zwingen auch mal
was zu schreiben, aber er will nicht.
Tag 14 Fr 31.07.98
mb:
Wir liegen immer noch am Strand und machen nichts. Heute
Nacht mußten wir die Zelte aufbauen, weil es etwas geregnet hat. Ach ja, wir
waren auch wieder auf der kleinen Insel. Kunststückchen und so. Marco und Sebl
waren heute das erste mal Fischen. Ausbeute: 2 Fische. Der erste war zu klein,
der zweite war eklig. Am Abend mußten wir weg vom Strand, weil eine Polizistin
uns erklärte, daß das Jedermannsrecht nur für 24 Stunden gilt, ohne Fischen
und Feuermachen. Drei filigrane Punkte durch die wir mit dem Gesetzt in Konflikt
geraten sind. Egal, wir sind 20 m weitergezogen und haben weiter gefischt und
Feuer gemacht.
Tag 15 Sa 01.08.98
mb:
Es ist August! Allerdings hat dies keinerlei Auswirkungen auf
uns und ist völlig trivial. Jedenfalls waren wir wieder Fischen und diesmal
hatten wir eine gute Ausbeute. - Halt! Stop! Fehler! Ich hab' die Tage
durcheinandergebracht. Nicht gestern sondern vorgestern haben Maggo und Sebl 2
Fische gefangen. Gestern haben wir nur einen Fisch gefangen, der zu klein war.
Wir haben ihn trotzdem gegessen. Als Ulf den Fisch töten sollte, hat er mit
seinem Messer draufgehauen, und ihm sind die Augen rausgefallen. Blindfisch.-
Egal, zurück zum Thema. Heute war die Ausbeute besser. 2
Fische, die selbe Sorte wie gestern nur viel größer. Einer von Martin, einer
von Ulf. Haben wirklich gut geschmeckt.
Abends waren wir dann noch mal in der Stadt in einer Kneipe
mit cooler Life-Musik. War ganz gut. Schlecht war, daß das 0,5er Bier 12 DM
gekostet hat. Egal.
Tag 16 So 02.08.98
mb:
Wir haben beschlossen weiterzureisen, weil es regnet.
Richtung Trondheim, später dann nach Oslo. Zuerst mit Fähre und Bus nach
Fauske, dann mit dem Zug nach Trondheim.
Die Zugfahrt war witzig. Wir haben die Franzosen vom Strand
wiedergetroffen und neue Leute kennengelernt. Ein norwegisches Mädchen, das
ihre Cousine in Trondheim besuchen will. Eine australische Medizinstudentin, die
aussieht wie Sinhead O'Connor. Und ein 30järiger Norweger, der die ganze Zeit
über Bier und Zigaretten redet und mit uns "Moonlight" trinken will
(was immer das auch sein mag). Alle im Raucherabteil kennengelernt. Wirklich
nette coole Leute.
Feststellung: Im Zug schlafen ist ungut!
Tag 17 Mo 03.08.98
mb:
Wir sind in Trondheim angekommen. Ich finds gut hier. Wir
sitzen gerade in einem avantgardistischen Café für Studenten und planen. Wir
haben übrigens Sinhead O'Connor hier wiedergetroffen. Könnte witzig werden in
Trondheim, vielleicht bleiben wir über Nacht. Café ist billig. Ist gut. Gibt
auch Internet hier. Umsonst. Keine vollständigen Sätze.
sw:
Tag 17 immer noch. Wir haben uns nun endgültig dazu
entschieden, über Nacht zu bleiben. Für 95 NoK inc. Frühstück. Nachdem wir
uns in dem Raum, der sonst anscheinend als Disco dient und in dem nun 21
Feldbetten stehen, häuslich eingerichtet haben, entschließen wir uns zu einer
Partie Fußball in dem schnuckeligen Park direkt vor der Interrail-Center
Haustür. Schließlich spielt sogar ein langhaariger Schweizer mit Red Hot
Chilli Peppers T-Shirt mit. Das Wetter scheint und die Sonne ist gut (...?).
Das Abendprogramm besteht aus einem Besuch im Café 3B,
irgend so ein stillgelegter U-Bahn-Schacht-mäßiger Underground Tand-Schuppen,
in den wir mal wieder herzlich wenig reingepasst haben. Egal. War umso witziger.
Danach haben wir uns noch den Luxus eines exklusiven Diners bei Burgerking
erlaubt, so daß wir mit gefüllten Bäuchen in unsere Betten plumsen konnten
(ca. 2:00 Uhr).
Ende
mb:
Zum Café 3B gibt es noch zu sagen, daß es in zwei Teile
unterteilt war. Ein normaler Teil in dem normale Leute waren und in dem normale
Musik gespielt wurde. Der andere Teil, in dem wir waren, glich, wie Sebl richtig
bemerkt hat wirklich einem stillgelegten U-Bahn-Schacht. Die Musik läßt sich
in die Sparte seltsam bis paranoid einordnen. Acid-Jazz und sowas. Und die
meisten Leute sahen aus als wären sie "MTV Oddities featuring the Maxx"
entsprungen. War aber cool.
Tag 18 Di 04.08.98
mb:
Es regnet. Wir sitzen im Studenten-Café, lesen Zeitung und
regen uns über einen Kerl auf, der die ganze Zeit den Computer blockiert.
Auffallend ist, daß es in diesem Café nur ungefähr 4 CD's gibt, die die ganze
Zeit gespielt werden. The Verve, Massive Attack und irgendetwas, das wir nicht
zuordnen können. Eigentlich weiß ich gar nicht was ich noch schreiben soll, da
es aber (wie schon beschrieben ) regnet, schreibe ich trotzdem weiter weil ich
nicht weiß was ich sonst machen soll. So. Mal sehen. Hmmm. Gut. Schön. Heute
Abend fahren wir nach Oslo. Wird wieder 'ne lange Fahrt. Tja. Ja, ja. Ich
könnte ja 'nen Kaffee trinken. Kostet 10 Kr. Oder ein Baguette. Kostet 21 Kr.
Ob es wohl noch Orangensaft gibt? Und was würde Orangensaft kosten, wenn es
noch Orangensaft gäbe? Eigentlich will ich gar keinen Orangensaft. Obwohl er
gut war, es gab nämlich Orangensaft zum Frühstück. Orangen schmecken ganz
gut. Äpfel ja eigentlich auch. Merkwürdig ist nur, daß ich in letzter Zeit
immer allergisch reagiere wenn ich einen Apfel esse.
Nun ja, ich glaube ich werde doch einen Kaffee trinken. Ich
hoffe nur, daß meine Ausführungen über Orangen nicht allzu belanglos sind,
wie sie mir gerade erscheinen. Orangen sind zwar eine gute Sache aber nicht
besonders interessant. Orangen sind einfach nur rund und orange. Tja..
pl:
Nun noch einige Anmerkungen von mir:
Unseren frisch gegründeten Fußballverein nennen wir Rökt
Rekött. Dieser Name ist insofern gut, als er uns einen psychologischen Vorteil
einbringen wird, da die Gegner zum Grübeln über unsere etwaige
Schwachsinnigkeit gebracht werden und ihrer Konzentration auf Fußball
hinterherlaufen müssen. Heute wird nochmal richtig diniert, hier im
5-Regentropfen Hotel von Trondheim, bevor kurz nach 22 Uhr vom Bahnhof Trondheim
zum Bahnhof Oslo travellieren. Wir, das sind im übrigen 5 normale Interrailer
und ein Psycho, der bis vor kurzem auch noch ein ganz normaler Interrailer war.
Gemeint ist natürlich Ulf, der sich im Moment im absoluten Politikfieber
befindet. Er bekündet stündlich andere Neigungen was seine Wahlabsichten im
September betrifft. Im Moment liest er die Berliner Zeitung von gestern und
diskutiert mit Sebl über die Paralympics. Marcus und Marco lesen. Martin und
ich schreiben. Die Preise sind hier in Norwegen so gesalzen, daß ich mir
überlege von letzterem ein paar Fässer mitzubringen und die Kinzig als ersten
hessischen Meerwasser-Fjord zu erklären. Hier einige Beispiele aus den
alltäglichen Erfahrungen des Verfassers: Cheeseburger - D 1,95 DM, S 2,90 DM, N
3,70 DM - Scheißen am Bahnhof Hamburg 0 DM, Stockholm 1,20 DM, Svolvaer (Touri-Information)
1,25 DM - Bier 0,5 in Kneipe in Gelnhausen 4,50 DM, Svolvaer 12 DM. Genug davon.
Ein Gag vom Kungsleden blieb bis hierher, glaube ich, unerwähnt. Marcus:
"Das Pumpernickel ist so hart, wenn man das auf einen Stein haut,
zerspringt der Stein in tausend Stücke." Ich habe mir vorhin für 57 NoK
Magic-Karten gekauft, ganz gut, aber Exodus war leider "out of stock".
Der Duelist lag preislich mit fast 13 DM über der Schmerzgrenze, wie es
aussieht, kann ich es schaffen noch ca. 700 DM mit nach Hause zu bringen, das
wäre natürlich geil, denn mit dem Geld könnte ich eine gebrauchte 50er
finanzieren (oder sind die vielleicht doch zu teuer?). Wär schon cool, aber
nicht lebensnotwendig. Jetzt mach' ich mal 'ne Schreibpause.
ulf:
Wir sind seit gestern morgen in Trondheim und haben bis jetzt
noch nichts von Trondheim gesehen außer dem Bahnhof, dem Interrail-Center, dem
Park und dem Café 3B. Das Café 3B hat tagsüber als Café geöffnet. Aber
nachts wird noch ein kleiner Raum geöffnet. Die Wände in diesem Raum sind
schwarz gestrichen, abgesehen von 1 oder 2 Graffities.
Sehr seltsame Kneipe!
Jetzt fällt mir nix mehr ein!
mb:
Wir haben gerade in unserem Studenten-Café lecker Lasagne
gegessen. Dieses Café entwickelt sich immer mehr zu einem zweiten Merlin.
Mittlerweile spielen sie auch andere CD's die gelegentlich auch mal hängen
(genau wie im Merlin). Ja ja, Erinnerungen an Zuhause. Es ist übrigens 19:45
Uhr und ich habe dieses Café seit dem Frühstück noch nicht verlassen (auch
ähnlich wie im Merlin). Wahrscheinlich werden wir noch solange bleiben, bis
unser Zug nach Oslo fährt.
Übrigens: "Rizla"-Papers sind Scheiße.
Philip imitiert gerade Walgesänge. Warum er das tut wird uns
allen vermutlich für immer ein Rätsel bleiben.
Tag 19 Mi 05.08.98
mb:
Wir sind in Oslo angekommen und haben erstmal auf dem Bahnhof
gepennt. Auf dem Bahnhof pennen ist eine Sache, die ich absolut nicht
weiterempfehlen kann.
Später sind wir dann durch Oslo gestört, haben uns in ein
gewisses "Nichol & Son" Café gesetzt, wo es gratis Postkarten
gab, und sind auch in 'ne Burg gegangen.
Mc D. ist hier übrigens sehr teuer. Wir sind dann halt ganz
spontan in irgendeine S-Bahn eingestiegen und losgefahren um uns in einen
großen Park zu "pflörzen" (dieses Wort muß nicht im Duden
nachgeschlagen werden, da es dort nicht existiert, genau wie "gus").
Im Park haben wir jedenfalls geschlafen. Das Wetter war gut, und zwar genau
solange bis es schlechter wurde. Wir sind dann halt ein bißchen rumgelaufen und
sitzen jetzt an einem großen Brunnen und absorbieren kohlehydratehaltige
Nahrung, sprich Nudeln. Mir fällt gerade auf wo wir hier sitzen und kochen.
Inmitten von Obdachlosen und Fixern. Nicht sehr schön.
Abends sind wir in die Stadt gegangen. Durchmachen und
feiern. Hat aber nicht so ganz funktioniert. Die Gruppe ist auseinandergegangen
und es gab ein paar kleine Streitigkeiten. Die Clubs, in denen wir waren, waren
auch nicht so der Überflieger. Schlafen war auch schwer bis unmöglich, da der
Bahnhof erst um 04:30 Uhr wieder aufgemacht hat und unsere Sachen noch in den
Schließfächern waren. Am Ende war es so, daß Ulf und Martin losgingen um
einen Park für den nächsten Tag zu suchen, während die anderen in der Nähe
des Bahnhofs bei den Taxiständen geblieben sind. Ich hab da ein kleines Feuer
gemacht, und ein Betrunkener hat 2 m von mir entfernt gegen einen Betonklotz
gepisst, ohne mich zu sehen. Um 04:30 Uhr sind dann alle in den Bahnhof
gegangen. Sebl, Philip und ich sind geblieben, während Marco, Ulf und Martin
gleich zum Schlafen in einen Park gegangen sind. Gegen 07:00 Uhr wollten wir
ihnen hinterher, haben sie aber nicht gefunden. Wir waren scheinbar in einem
anderem Park. Philip schlief auf einer Bank, Sebl unter einem Baum und ich auf
dem Baum. War zwar sehr bequem, aber man ist gelegentlich mal runtergefallen.
Jetzt sind wir drei wieder am Bahnhof und warten auf die anderen 50 % unserer
Gruppe.
In bezug auf Oslo läßt sich sagen, daß ich diese Stadt
nicht besonders mag. Eine sehr merkwürdige, geladene aber auch irgendwie
interessante Atmosphäre hier. Ein paar Schlagworte:
- Drogen
- Discos + Clubs
- viele Polizeistreifen
- Nobelretaurants
- Schlägereien
- Prostitution
- Hafen
- Parks
- Straßenbahn
- Burger King + Mc Donalds
- Obdachlose + Fixer
- Straßenmusikanten
- Taxis
- Leuchtreklamen
- sehr teuer
- viele Nationalitäten
Alles in allem ist Oslo in vielen Dingen gegensätzlich und
absolut nicht anheimelnd.
Tag 20 Do 06.08.98
pl:
Heute und gestern Nacht kam ich mir vor wie ein Obdachloser.
Besonders deutlich wurde das, als ich kurz vor 10 auf der Bank aufwachte und
dringend scheißen mußte. Nur, es war kein Klo in der Nähe. So mußte ich erst
20 min rumstören bis ich in einem Café für 2 NOK fand, was ich suchte.
Mittags, nachdem ich Handsalbe gekauft hatte, und fast von Punks aufgemischt
worden wäre, waren wir 3 (siehe Marcus' Text) in einer preiswerten und
angenehmen Konditorei. Ich werde mich heute Abend von der Gruppe loseisen und
nach Kiel fahren, meine Oma besuchen. Dies wollte ich ursprünglich erst nach
dem Bergen-Trip, so etwa am 11.08. machen, aber jener angesprochene Trip löst
bei mir in meiner gegenwärtigen Verfassung (Neurodermithis, Wespenstich am
Knöchel, Erkältung, Müdigkeit, Geiz, Muskelkater, etc.) keinen Enthusiasmus
mehr aus. Den Rest gegeben hat mir aber eigentlich die letzte Nacht, als einfach
3 Std. spontan nichts gemacht wurde (außer Laufen!) und ich schließlich wie
ein Penner mit Krämpfen und Blasen und natürlich (wie immer) mit nassen
Füßen auf einer Bank lag. Von so was hab ich wirklich die Nase voll. Außerdem
soll es laut Wetterbericht in Bergen überwiegend regnen. Na ja, genug
gejammert, nochmal ins Pizza Hut ("all you can eat") und dann drei
Wochen wenig Anstrengung.
mb:
Wir waren im Pizza Hut, allerdings haben wir nicht "all
you can eat" gemacht, sondern "more you can eat" und danach war
uns schlecht. Am Bahnhof sind wir wieder den Franzosen von den Lofoten begegnet
und Marco hat sie freundlich mit den Worten "Hello, where did you stay heut
Nacht?" begrüßt. Wie Philip schon angedeutet hat, verläßt er heute die
Gruppe und fährt zu seiner Großmutter nach Kiel. Jetzt sind wir nur noch zu 5.
Schade. Wir werden noch einige Zeit in Skandinavien bleiben und fahren heute
über Nacht nach Bergen. Soll ganz schön sein dort. Hoffentlich ist das Wetter
gut, damit wir an einen Fjord gehen können.
Wir waren übrigens noch in einer Münzwäscherei um unsere
dreckigen Sachen zu waschen. Zuerst hatten wir die Befürchtung, daß unsere
Sachen am Ende alle eingelaufen und rosa wären. Doch welch ein Glück! Unsere
Sachen waren genauso geblieben wie sie vorher waren. Sogar genauso dreckig. Na
gut, etwas hatte sich schon verändert. Die Sachen waren jetzt naß, was nicht
unbedingt eine positive Veränderung war. Gut für uns alle war nur, daß Ulf
sich in der Wäscherei die Füße gewaschen hat.
Tag 21 Fr 07.08.98
mb:
Wir sind in Bergen. Bergen ist eine pitoreske kleine Stadt
mit schöner Umgebung. Trotzdem bleiben wir nicht über Nacht, weil es regnet.
Witzig ist, daß wir schon wieder die Franzosen getroffen
haben. Wir sehen sie ständig. Auf der Fähre, auf den Lofoten, im Zug nach
Trondheim, in Oslo und jetzt in Bergen. Die Franzosen sind schon etwas älter
als wir (so um die 25) und eine von ihnen (blond, schlank, groß) scheint immer
Marco nachzulaufen. Vielleicht bleiben wir jetzt doch in Bergen, weil irgendwas
mit den Zügen nicht so richtig kappt oder so.
Wir sind rumgelaufen einen Schlafplatz suchen und kamen zu
dem Schluß, daß es das Einfachste ist am Bahnhof zu schlafen. Dann die
Überraschung. Die vier Franzosen laden uns zum Duschen ein. Sehr angenehme und
freundliche Leute die Franzosen. Ihre Namen sind übrigens Isabelle (oben schon
beschrieben), Valerie (spricht deutsch), Dominique (sehr netter Kerl) und den
Namen des 4. habe ich vergessen.
Es kam noch besser. Sie haben uns nicht nur zum Duschen
sondern auch noch zum Essen (auf dem Bahnhof mit Spirituskocher) eingeladen.
Hat sehr gut geschmeckt. Es gab zuerst Scampi und danach
Fisch (wahrscheinlich Seebarsch). Alles frisch vom Markt. Kein Vergleich zu dem
Fisch, den wir auf den Lofoten gefangen und selbst zubereitet haben. Der war
nämlich ohne jede Gewürze auf einem Feuer, das wir mit einer Socke angeheizt
hatten, in einer gefundenen Alufolie zubereitet worden.
Jedenfalls sind die Franzosen mit die nettesten Leute, die
wir auf der ganzen Fahrt kennengelernt haben.
Die Nacht haben wir jedenfalls am Bahnhof unter so einem
Außendach verbracht. Guter Schlafplatz. Vor allen Dingen haben wir sogar
während dem Schlafen noch Geld verdient. Am nächsten Morgen lagen nämlich
überall um uns herum Kronenstücke.
Tag 22 Sa 08.08.98
mb:
Wir sind heute morgen gegen 7:00 Uhr wachgeworden als Sebl
beinahe von einem Gabelstappler überfahren wurde. Ich glaube übrigens,
Gabelstapler schreibt man nur mit einem "p".
Jedenfalls sitzen wir jetzt gerade im Zug zurück nach Oslo,
und die Landschaft ist absolut genial. Berge, Felsen, Täler, Flüsse,
Wasserfälle, Fjorde ab und zu ein paar kleine bunte Holzhäuser und vor allen
Dingen viele Bäume.
mj:
Wir werden um ca. 15:00 Uhr in Oslo ankommen und suchen uns
vom dort eine Zugverbindung nach Strömstadt. Über Strömstadt wissen wir
eigentlich nichts, außer daß es eine kleine Stadt ist und dort ein sehr
schöner Lagerplatz ist (Quelle: Franzosen).
Wir werden sehen ob es dort wirklich so schön ist.
mb:
Ha! Geschafft. Ich hab' Marco überredet was zu schreiben.
Sehr gut. Momentan passiert nichts. wir sitzen immernoch im Zug im Essensabteil
weil wir keine normalen Sitzplätze haben, da wir nicht mehr reservieren
konnten. Wir sind um ca. 15:00 Uhr in Oslo angekommen und wollten dann
eigentlich nach Strömstadt weiterfahren. Das hat aber nicht geklappt, weil es
keine direkte Zugverbindung von Oslo nach Strömstadt gibt. Wir sind dann
einfach nach Halden gefahren. Halden liegt etwa 35 km von Strömstadt entfernt.
In Halden haben wir dann herausgefunden, daß es auch von Halden nicht möglich
ist direkt nach Strömstadt zu fahren. Wir haben dann einfach in Halden im
Industriegebiet übernachtet und sind dann am nächsten Mittag um 14:01 Uhr
einen etwa 300 km langen Umweg nach Strömstadt gefahren. (Über Öxnered und
Uderella)
Tag 23 So 09.08.98
ulf:
Wir sind heute Abend um 19:00 Uhr in Strömstadt angekommen
und haben auch die Franzosen auf dem schon beschriebenen Lagerplatz
wiedergetroffen. Abends sind wir dann noch in eine Disco gegangen, in der nach
1,5 Stunden 80 % aller Besucher total besoffen waren. Die Musik war auch nicht
so gut, mal abgesehen von ein paar Liedern von Kiss, Run DMC, Depeche Mode und
Aha. Wir haben aber trotzdem getanzt und viel Spaß gehabt.
mb:
Ja, find ich auch, es war cool und Strömstadt ist auch so
gut, daß wir auf jeden Fall länger hier bleiben. Das Wetter ist auch ganz gut.
Was es noch zu sagen gibt, ist daß Sebl und ich in der Disco
solchen Hunger hatten, daß wir gegen 0:00 Uhr loszogen um etwas Eßbares zu
finden. Nach langer Suche und dem mißglückten Versuch eine Norwegenfahne zu
klauen, führten uns unsere Nasen und unser ausgeprägter Geruchssinn an den
Hafen. Folgendes Szenario: Zwei etwa 14järige, leicht angetrunkene Jugendliche
sitzen in einer dunklen Ecke mit ihren Bierdosen vor einem dampfenden
Hotdogstand. Sollen wir hier jetzt nach Nahrung fragen oder nicht? Fragende
Blicke. Sebl trifft eine Entscheidung: "Can we get some food here?"
Der Langhaarige der beiden erhebt sich von seinem Bier und meint: "You can
get so much fuckin' food as you want, man!"
Wir erstehen zwei Hotdogs und gehen danach zurück in die
Disco.
War ein verdammt guter Tag in Strömstadt. Schlecht ist nur,
daß uns allen so langsam aber sicher der Tabak und die Kippen ausgehen, da hier
solche Sachen extrem teuer sind.
Tag 24 Mo 10.08.98
mb:
Wir sind ca. um 12:00 Uhr aufgestanden, waren einkaufen und
liegen jetzt mit den Franzosen (übrigens nur noch 3 seit Bergen) neben unseren
Zelten auf 'ner Wiese in der Sonne. Sebl und Ulf sind gerade los einen Fußball
kaufen.
mb:
Wir haben gerade Fußball gespielt und verbringen unsere Zeit
einer unserer Lieblings-beschäftigungen: rumliegen und essen. Nachdem Ulf und
Marco (!) den 3. Zwilling durchgelesen haben, sind nun gerade Marcus und ich
dabei ihn zu lesen.
Außerdem überlege ich mir ernsthaft, ob ich mir in der 3.
Woche (okay, fast Beginn der 4. Woche, naja, Beginn der vierten Woche) die 3.
Dusche genehmigen soll. Außerdem überlege ich, ob ich mir morgen ein
Joghurtgetränk oder sogar ein paar Eier zur Anfertigung von gepackenen, was
vollkommener Blödsinn ist, sondern gebackenem heißen muß, wie gesagt, Eier
mit Zwiebeln, Salami und Käse, dieser Satz hat keinen Zusammenhang und ist
ziemlich für'n Arsch, vielleicht sogar mit Gewürzen. Aber das muß ich mir
noch schwer überlegen, um nicht den Verdacht der Völlerei zu erwecken. Sebl
steht gerade breitbeinig über mir, weiß der Teufel was er will, er ist weg und
der Rest kindelt hier so rum. Unter Umständen gehe ich auch auf die Toilette,
die vollkommen umsonst ist. Im selben Gebäude kann man umsonst auch lecker,
lecker Leitungswasser abfüllen, z.B. für das Kochen unserer allseits
beliebten, omnipräsenten Nudeln bzw. Aldi-Rimi-Spaghettis. Außerdem, dieses
Wort scheine ich oft zu benutzen, fahren die Franzosen gleich Richtung Stockholm
weiter, eine schöne Stadt, in die ich am liebsten auch wieder fahren würde,
und wir werden vielleicht, auch ein häufig von mir verwendetes Wort, ihre
Anschrift notieren, wir können sie ja nächstes Jahr auf unserer Tour zu Rick's
Café in Casablanca mal besuchen. Hoffentlich gibt es das Café überhaupt. Mmh,
aber ansonsten wäre soweit alles klar.
sw:
Tjo, viel gibt es zu diesem Tag eigentlich auch nicht mehr zu
sagen. Wie schon erwähnt sind die Franzmänner nun weg und wir sind abends noch
ein bisschen durchs Kaff gestört, auf der Suche nach einer Kneipe. Am Ende sind
wir in einer Tankstelle gelandet, wo wir eine tolle, spontane Party mit einer
Flasche Cola gefeiert haben. War extrem cool. Danach sind wir heimgegangen. Das
war's eigentlich.
Tag 25 Di 11.08.98
sw:
Lang geschlafen, einkaufen, ich (Sebl) derweil
weitergeschlafen. Gut gefrühstückt, mit Milch und so, dann ein bisschen
gekickt, in der Sonne gelegen, Frisbee gespielt, Walkman gehört, Ulf und Marcus
1/2 Kilo Kelloggs-Flocken-Müsli oder wie das heißt gegessen, in der Sonne
gelegen, schlafende Leute fotographiert, zur Strömstadt Badeplattform gegangen
(ich, Ulf, Marcus, Maggo, nur Maddin net), wieder zurückgegangen, in der Sonne
gelegen, später noch mal Hamburger essen (Ulf und Marcus), dann irgendwann ins
Bett.
Gemütlicher Tag.
mb:
Ja, da stimmt's. Strömstadt ist wirklich schön.
Tag 26 Mi 12.08.98
mb:
Gegen 10:00 Uhr sind wir aus Strömstadt mit dem Zug
weitergefahren. Richtung Falkenberg. Wir wollen unter anderem noch nach Malmö,
Saßnitz auf Rügen und als letztes großes Ziel Berlin, womit wir dann alle
Hauptstädte durch hätten. Kopenhagen, Stockholm, Oslo und Berlin.
Jedenfalls war die Zugfahrt nach Falkenberg ähnlich wie alle
anderen Zugfahrten und nicht besonders ereignisreich.
Wir haben zwischendrin übrigens noch einen Tag in Göteborg,
bzw. haben wir den Tag dort verbracht. Göteborg ist, und das obwohl dieser
vorherige Satz völliger, sinnloser Blödsinn war, schön. Wir sind in Göteborg
ein bißchen durch die Gegend gelaufen und haben verschiedenes konsumiert.
Jedenfalls war die weitere Zugfahrt Richtung Falkenberg
ereignislos. In Falkenberg angekommen (ca. 22:45) standen wir vor dem alten
Problem. Wo sollen wir schlafen? Es wurde langsam schon dunkel und wir waren
völlig orientierungslos. Wo ist der Strand? Um die allgemeine Stimmung etwas
aufzubessern, habe ich mir erstmal von zwei Möwen auf den Kopf bzw. in den
Nacken scheißen lassen. Doch dann kam unsere Rettung in Form eines weißen
Kleinbusses mit einem Typ am Steuer und ein paar Mädels. Scheinbar haben sie
den Tag über Mohrenköpfe verkauft. Jedenfalls haben wir uns in den Kleinbus
gequetscht und die netten Leutchen haben uns zum Strand gefahren. Rasante Fahrt,
aber witzig. Zum Abschluß haben wir noch ein bißchen mit den Leuten geredet
und sie haben jedem von uns einen Kokosball (Mohrenkopf) geschenkt. Sehr nette,
coole Leute.
ulf:
Als wir uns endlich aus dem Bus herausgeschält hatten und
die Leute weitergefahren sind, mußten wir verdammt schnell die Zelte aufbauen,
weil ein Gewitter aufzog. Ich habe ein Päckchen mit dem Tarp gemacht (für die
Rucksäcke), Marcus hat ein Zelt aufgebaut, Maggo und Sebl haben das andere Zelt
aufgebaut und Martin hat seinen Ring verloren. Am Ende ging aber trotzdem alles
gut aus. Die Zelte standen bevor es anfing zu regnen und die Rucksäcke waren
auch wasserdicht verpackt. Wir hatten übrigens hinter einer Düne gezeltet. Auf
diese Düne sind wir nach der Aufbau-Aktion geklettert und haben uns Blitze
angeguckt. Die Blitze sahen verdammt geil aus!
Tut mir leid, daß meine Schrift so scheiße ist, aber wir
sitzen gerade im Zug und es wackelt tierisch.
Tag 27 Do 13.08.98
mb:
Wir stehen in Helsingborg am Bahnhof, bzw. sitzen im Zug, der
am Bahnhof steht. Is' ja auch egal, ich wollte nur erwähnen, daß wir das hier
eh schon alles kennen. Gus, jetzt mal von gestern. Wir waren in zwei Cafés,
eins mit Kuchen, eins mit Kaffee zum Nachschenken, Einkaufen im Supermarkt,
klettern in einer Burgruine, Bier suchen, finden und trinken, sowie im Park
unter dem Außenzelt Nudeln kochen. Ach ja, die 3 km vom Strand zur Stadt haben
wir zu vielen Pausen genutzt (Hey, halt doch mal an der nächsten
Bushaltestelle). Wie auch immer der Lagerplatz auf dem Parkplatz neben den
Gleisen war idyllisch und der Regen bescherte uns unseren Klamotten und auch
meinem US Mountain Regulair Schlafsack aus dem Jahr 1949 (mit Aufschrift: Do not
dry clean) die 4. bzw. 5. Dusche. Für meinen Schlafsack war es die 1. in fast
50 Jahren.
Nachdem Sebl und Ulf in einer 2-stündigen Schlacht ein
gigantisches Insekt (Länge umstritten, Angaben schwanken zwischen 1.5 und 40
cm) unter Beihilfe modernster Technik (Taschenlampe und / oder Granatwerfer)
vernichtet hatten, konnten wir gemütlich in
Tag 28 Fr 14.08.98
reinschlafen. Wir sitzen gerade im Zug nach Malmö und
irgendwer wird später weiterschreiben.
mb:
Später ist jetzt, und ich schreibe weiter. So, wir sind in
Malmö und Malmö ist eine Stadt. Die Sinnlosigkeit dieses Satzes ist mir
natürlich bewußt. Tatsache ist allerdings, daß Malmö eine Stadt ist, in der
gerade ein großes Fest mit vielen Ständen und Bands gefeiert wird. Aufgrund
der Verknappung unserer validen Aktiva, war es uns allerdings nicht möglich
irgendwelche Transaktionen durchzuführen. (Wir hatten kein Geld mehr um uns was
zu essen zu kaufen.) Also erstmal in den nächsten Park. Schlafen, rumhängen,
Fußball spielen, rumlaufen, am Fluß sitzen. Das Übliche, was wir so in Parks
machen. Doch dann geschah, was irgendwann geschehen mußte, was wir alle
befürchtet aber doch verdrängt hatten. Unser schlimmster Alptraum. Das Ende.
Die Apokalypse. Unsere Tabakreserven waren aufgebraucht. In unserer Verzweiflung
versuchten wir irgendwelche Blätter zu rauchen, die da so rumlagen. Zwecklos.
Doch dann ein Lichtblick in Form von drei Mädels mit Zigaretten. Marco, der
seine englische Wortgewandheit schon bei den Franzosen unter Beweis gestellt
hatte ("Did you stay hier heut Nacht?"), versuchte die drei Mädels
auf Englisch um eine Kippe zu bitten. Wie sich nach einigen
Verständigungsschwierigkeiten herausstellte, waren die Mädchen deutsch, und
sie gaben uns auch ein paar Kippen. Sehr freundlich.
Wie schon gesagt hatten wir keine schwedischen Kronen mehr,
deshalb gingen wir noch mal schnell in 'ne Bank noch mal Geld wechseln und
gleich wieder für Mc D. und viele Gummibärchen ausgeben. Ulf hat dann noch
eine (!) Zigarette in so 'nem Laden gekauft. Am Ende des Tages sollte es dann
weitergehen, mit dem Zug nach Trelleborg, von dort mit 'ner Fähre nach Saßnitz
und dann weiter zu unserer letzten großen Station, Berlin.
Übrigens: Es ist sehr interessant, was man so alles findet,
wenn man versucht einen Fußball zurückzuholen, der am Bahnhof in Malmö hinter
die Schließfächer geflogen ist. Z.B. Kleingeld von dem man sich Eis kaufen
kann, alte Pornohefte und sogar Dreck.
Nebenbei bemerkt ist es übrigens keine gute Idee in Malmö
deutsche Züge zu küssen, nur weil man so froh ist ein Stück Heimat
wiederzusehen. Die Sauberkeit solcher Züge läßt zu wünschen übrig. Sebl hat
uns dies demonstriert.
Jedenfalls stiegen wir in eben diesen Zug ein, und er brachte
uns bis nach Trelleborg, wo der ganze Zug auf die Fähre verfrachtet wurde. Die
Fährfahrt war witzig. Wir haben Zollfrei ein paar Stangen Kippen gekauft und
saugroße Schweinewürstchen gegessen. Einen Teil der Nacht haben wir an Deck
der Fähre verbracht. In Saßnitz angekommen hieß es dann umsteigen in einen
Zug nach Berlin. Es war schon spät und wir hatten alle wenig geschlafen, was
besonders auf Ulfs Sprachfähigkeiten negativ einwirkte. Zitat: "Keinstenfalls!"
- "Ich hab' keinen Bock mich von so 'nem Schlaffner anscheißen zu
lassen."
Am nächsten Morgen kamen wir in Berlin an.
Tag 29 Sa 15.08.98
mb:
Der letzte Tag unserer Reise. In Berlin angekommen hieß es
erstmal frühstücken. Schokolade. Dann frischmachen. Nase- und Zähneputzen.
Und dann ab die Stadt angucken. Berlin ist meiner Ansicht nach nicht umsonst die
neue Hauptstadt. Sehr schön und beeindruckend. Orte die man sich unbedingt in
Berlin ansehen sollte und an denen auch wir waren, sind der Alexanderplatz, das
Brandenburger Tor, der Tiergarten, die Siegessäule und Unter den Linden.
Wir sind an diesem Tag sehr viel gelaufen, was zur Folge
hatte, daß wir schon bald Hunger bekamen. Da ich ein paar Monate zuvor schonmal
in Berlin war, kannte ich mich besonders gut aus und verfügte über das
Insiderwissen, wo eine besonders gute und günstige Pizzeria zu finden war. Also
übernahm ich kurzerhand die Führung. Nach einer mehrstündigen und
anstrengenden Odyssee durch ganz Berlin, war ich mir gar nicht mehr so sicher wo
in Berlin diese Pizzeria war, und ob diese Pizzeria überhaupt in Berlin und
nicht in einer ganz anderen europäischen Hauptstadt war. Nun gut. Am Ende
gingen wir dann in ein anderes Restaurant, wo es aber auch sehr gut war.
Schließlich war es an der Zeit auch Berlin wieder zu verlassen. Also ab in den
Zug, Nachhause. Auf dem Heimweg kamen wir unter anderem auch in Bitterfeld
vorbei. Ein kleiner Tip: Wenn man mal besonders deprimiert sein will, muß man
nur nach Bitterfeld gehen. Bitterfeld ist so ziemlich die traurigste und
trostloseste Stadt, die ich je gesehen habe. Und scheinbar kennt man dort auch
nur 4 Farben: Schwarz, grau und zwei Braunabstufungen.
Meidet diesen Ort wenn ihr fröhlich sein wollt!!!
Aber egal, irgendwann kamen wir auch wieder in eine schönere
Gegend und bald waren wir Zuhause.
mb:
Nach einer durch halb Nordeuropa, unmenschlichen Strapazen,
Bahnhofsklos für 5 Kronen und anderen Beschwerlichkeiten, freuten wir uns auf
der gesamten Fahrt von Fulda nach Gelnhausen, der letzten lecker Zugfahrt, auf
Gelnhausen. Gemütlichkeit, Behaglichkeit, Wärme. Earl Grey und Snickers. Und
Becks. Nur wir fünf. Nichts erzählen. Nur dasitzen. Chill-Out. Ein falscher
Anfang. Grammatikschwierigkeiten. Sätze in Prädikate. Auf jeden Fall reifte in
unseren Sätzen ein genialer Plan. Kein erzählen, kein Becks für alle, nur
ausspannen. Ach, würde das schön werden.
mb:
Was Martin uns damit sagen will, ist daß wir uns alle darauf
freuten Nachhause zu kommen. Wir hatten vor uns erstmal ins Merlin zu setzen,
den anderen Leuten dort zunächstmal nichts von unseren Erlebnissen zu
erzählen, sondern nur gemütlich ein Becks zu trinken und uns erstmal
auszuruhen. Aber es kam alles ganz anders. Wir wollten aus dem Zug aussteigen
und wurden von so ziemlich allen Leuten, die wir kennen, empfangen und herzlich
begrüßt. Die Wiedersehesfreude war natürlich groß, und wir konnten endlich
wieder im Merlin sitzen und seit langem wieder Becks trinken. Natürlich wurden
dann doch noch viele Geschichten von unserer Tour erzählt, wir hatten
schließlich viel erlebt, und der Abend war im Merlin ein gelungener Abschluß
unserer Interrailtour.
Tja, das ist also das Ende der Geschichte um die sechs
tapferen, unerschrockenen Helden und ihre einmomatige Odyssee durch ganz
Skandinavien.
mj:
Reiseroute:
Gelnhausen-Hamburg (Zug / 7 Std.)
Hamburg-Puttgarden (Zug / 2,5 Std.)
Puttgarden-Rodby (Fähre / 1Std.)
Rodby-Kopenhagen (Bus / 3,5 Std.)
Kopenhagen-Stockholm (Zug / 8,5 Std.)
Stockholm-Galivare (Zug / 15,5 Std.)
Galivare-Vakkotavare (Bus / 2,5 Std.)
Vakkotavare-Abisko (zu Fuß / 7 Tage)
Abisko-Narvik (Zug / 1,5 Std.)
Narvik-Svolvaer (Fähre / 4 Std.)
Svolvaer-Skutvik (Fähre / 1Std.)
Skutvik-Fauske (Bus / 2,5 Std.)
Fauske-Trondheim (Zug / 9,5 Std.)
Trondheim-Oslo (Zug / 8,5 Std.)
Oslo-Bergen (Zug / 8 Std.)
Bergen-Oslo (Zug / 8 Std.)
Oslo-Halden (Zug / 3 Std.)
Halden-Strömstadt (Zug / 5 Std.)
Strömstadt-Göteborg (Zug / 3 Std.)
Göteborg-Falkenberg (Zug / 2 Std.)
Falkenberg-Malmö (Zug / 2,5 Std.)
Malmö-(Trelleborg-Saßnitz)-Berlin (Zug / 7 Std. und Fähre /
4Std.)
Berlin-Gelnhausen (Zug / 7,5 Std.)
insgesamt:
117,5 Std.
Kosten:
500,- DM (Interrail-Ticket)
156,50 DM (Reservierungen, Fähren,....)
__________
656,50 DM