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Buch 2003

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Einleitung:

Maddin: Es ist wieder soweit. Wieder brechen sieben tapfere, unerschrockene und gestandene Männer auf, um Berge zu besteigen, ferne Länder zu erkunden und natürlich, um spannende Geschichten zu erleben. Damit all diese Erlebnisse nicht wieder so leicht in Vergessenheit geraten, existiert dieses Buch. Und damit auch viel geschrieben wird, darf derjenige, der am meisten schreibt, das Buch mit nach Hause nehmen. Und nun auf zu Tag 1!

Tag 1, 6. August:

Maddin: Der Beginn der Reise war ein Erfolg. Zumindest sitzen wir alle sieben im Zug nach Budapest. Eigentlich überraschend, denn noch gestern waren zwei von uns, Olli und Marcus, im Krankenhaus. Jetzt aber sind wir alle wieder fit, nur etwas ermüdet vom Packen in der Nacht. Und wie immer überrascht über das Gewicht der Rucksäcke. Nach einer kurzen Verwirrung über unsere Sitzplatzreservierungen ist es nun angenehm entspannend und Philip hat Zeit, die Fahrtteilnehmer vorzustellen.

Philip: Kommen wir zur Mannschaftsvorstellung. Nach den beiden eher überschaubaren Vierer- Touren nach Marokko bzw. Großbritannien ist die Mannschaftsstärke diesmal rekordverdächtig. Gleich sieben Leute, darunter die beiden Wir-unterwegs- Neulinge Olli und René, stürzen sich ins Abenteuer. Angeführt wird die www.wir-unterwegs.de- Truppe von der altbekannten Doppelspitze Maddin und Maggo. Doch nun zu den Akteuren im Einzelnen: Maddin D. ist sozusagen der Mann fürs Gesamtklassement. Er war bisher bei allen drei Touren (Skandinavien 98, Marokko 00 und Großbritannien 01) komplett dabei und sammelte mit Maria weitere Interrail- Erfahrungen in Italien. Der Captain ist in (fast) allen Bereichen stark, kann Tempo machen, kommt gut über die Berge und verfügt über hervorragendes Equipment. Etwas hapert es noch an seinen englischen Sprachkenntnissen ("the ticket is not guilty" oder "the light is too hell"), aber dieses Defizit fällt im ehemaligen Ostblock wohl kaum ins Gewicht - da versteht uns wahrscheinlich sowieso keiner. Organisatorische Aufgaben teilt sich Maddin vor allem mit Maggo, dem anderen Teil der Doppelspitze. Unser Biebergemünder Technikus hat nicht nur die teamnamensgebende Homepage ins Leben gerufen, sondern kümmert sich auch eifrig um die Ausgestaltung unserer Wanderroute. Maggo gilt des weiteren als der beste "Kletterer" der Gruppe. In schwierigem Gelände blüht er erst richtig auf, was kulturelles Interesse angeht ist er anders als Maddin wohl eher ein Mitläufer. Eine zentrale Rolle im Team hat auch das dritte große M, natürlich Maggus. In seiner Funktion als "Edelhelfer" versorgt er die Gruppe je nach Bedarf mit brüllenden Gags, heißem Kaffee oder väterlichem Rat. Außerdem ist "Dr. Bruckner" verantwortlich für die medizinische Betreuung. Der in hohem Maße geduldige und widerstandsfähige maggus it als "Waage" ein wichtiges, harmonisierendes Gruppenelement. Zu sehr reizen solle man den kleinen rothaarigen Kelr allerdings nicht und mit hoher Sonneneinstrahlung hat er's auch nicht so. Ein weiteres "Helfer" mit großer Tourerfahrung ist auch Sebl. Trotz vereinzelter Verplantheitsaktionen (siehe z.B. die beiden "Flussbekanntschaften" in Schweden 98) ist Sebl DER Allrounder der Gruppe. Gelassenheit, Anpassungsfähigkeit, Leidensfähigkeit und Mut sind einige der Attribute, die man dem sympathischen Großkapitalisten zuschreibt. Direkt nch dem Aufstehen halten sich diese Eigenschaften allerdings noch sehr bedeckt. Der Verfasser dieser Zeilen selbst ist seit England landläufig als Big Phil bekannt, der mit 2,01m Körpergröße und 98 Kilogramm soagr Big Ben in den Schatten stellt. Der Clown im Team spielt seine Rolle als Possenreißer und Unterhaltungskünstler ( bzw. Selbstdarsteller) mittlerweile mit echter Leidenschaft. Der ehemals fast notorische Quengler hat sich zum wichtigen Motivator entwickelt. Beim Wandern präferiert er ebene Teilstücke; schwierige Passagen, Föussüberquerungen oder mückenverseuchte Wäldchen bereiten dem Trekking- Schwergewicht zuweilen Mühe. Die beiden Neuzugänge Ollo und René könnten unterschiedlicher nicht sein. Während René eher durch seine Unauffälligkeit auffällt, war Ollis Teilnahme an der Fahrt "halt, irgendwie" bis einen Monat vor dem Start fraglich. Nach umfangreichen Einkaufsaktionen haben beide ihre Ausrüstung zusammengebracht, sehen ihrem ersten Trekkngeinsatz gelassen entgegen und komplettieren mit Maddin und Philip derweil die mannschaftsinterne Doppelkopf- Runde. Kletterspezialist René wird die Gruppe wie geplant nach ca. der Hälfte der Zeit verlassen um die verbleibenden Semesterferien noch für eine Weile ezum Arbeiten zu nutzen. Tour- Neuling Ollo wird seinerseits versuchen auf Flachstücken Führungsarbeit zu leisten und die Streckenleistung der Crew durch gelegentliche Anflüge von Verplantheit und "Zeit-Miss-Management" nicht allzu negativ zu beeinträchtigen. Für den Fall eines Bärenangriffs ist Olli im Übrigen schon reinb staturmäßig unsere einzige Hoffnung. So viel zur Vorstellung. Momentan sitzen wir im Zug nach Budapest und sind gerade durch Nürnberg gekommen. Bis jetzt hat alles geklappt, die Abteile sind soagr richtig angenehm. Von Hitze ist wenig zu spüren.

Maggus: So, und jetzt komm ich. (Der rothaarige kleine Kerl, wie Philip so schön gecshrieben hat) Wir sitzen wie schon erwähnt im Zug nach Budapest, wo wir heute Abend noch ankommen werden. Und schon haben wir die erste Reisebekanntschaft gemacht. Ein Tyo ca. unser Alter im schwarzen Anzug betritt unser Abteil. Wir (Olli, René, ich) unterzhalten uns gerade über den Einsatz von 1mal-Feuerzeugen als Tauschmittel in Rumänien, als der Typ mir sein Feuerzeug schenkt. Den Namen von dem Kerl weiß ich leider nicht, aber wir haben ihn einfach mal "Mr. American Psycho" genannt, da er offensichtlich ein Fan von diesem Film ist. Macht schon irgendwie einen merkwürdigen Eindruck, dieser Kerl. Allerdings erwecken sicherlich auch wir einen merkwürdigen Eindruck mit den monströs großen Rucksäcken und den wir-unterwegs Einheits- T-shirts. Tja, vorgestellt hat Philip uns ja bereits, und ich persönlich bin mittlerweile nach anfänglichen Bedenken (7 Leute!) recht zufrieden mit der Personenkonstellation. Auch Ausrüstungs- und Planungsmäßig sind wir mittlerweile auf einem sehr hohen Level. Alles in allem ist diese Tour sehr vielversprechend.
Übrigens: Auch die Jagd nach Aktionspunkten ist hiermit wieder eröffnet.

Philip: Die Fahrscheine, bitte. Die Ausweise, bitte. Gesichtskontrolle! So, Vornamenkontrolle, bitte. In diesem Stil geht es hier schon die ganze Zeit. Schon dreimal wurden bis Linz die Fahrscheine kontrolliert, zweimal die Pässe. Letzteres war einmal sehr skuril als drei "Gendarmen" kurz nach Passau alle Vornamen und Geburtsdaten in ein Laptop eingaben - das Ergebnis: alles grün. Sehr auffällig ist außerdem, dass hier scheinbar demnächst ein Modelwettbewerb stattfindet. Die ganze Zeit flanieren schon ansehnliche Frauen an "unseren Abteilen" (1 mal Nicht- Raucher, 1 mal Raucher) vorbei. Bin gespannt auf Ungarn. Noch was: Maggo sitzt gerade mit dem Stadtplan von Budapest da und murmelt ungarische Begriffe und sachen wie "Gelletbad..., also wenn hier die Universität ist..." vor sich hin. Sehr merkwürdig. Maddin, Olli und René sind gerade im Speisewagen Bier trinken. Wir haben 14 Uhr.

Maggus: Und wieder was dazugelernt! 1. Was man im Zug mit 7 Personen und viel Gepäck auf jeden Fall tun sollte: Zwei sechser Abteile sichern (nach Möglichkeit ein Raucher & ein Nichtraucher). 2. Was man im Zug eher nicht tun sollte: Überstürzt in den nichtklimatisierten Speisewagen rennen und dort einen halben Liter Bier trinken.

Maddin: Übrigens: die nächsten wir-unterwegs T-shirts sollten definitiv atmungsaktiv sein. Bei der derzeitigen Hitze ist 100% Baumwolle eher schweißtreibend. Eben gerade war übrigens die vierte Ausweiskontrolle.

Philip: Ollis Comicversuche sind zwar lustig, bewegen sich inhaltlich aber auf dünnem Eis. Echte Zitate sind dort nicht verarbeitet worden. Um ca. 18.30 Uhr sind wir am Bahnhof angekommen. Im Zug gingen wir kurz vor der Ankunft gleich auf ein Unterkunftsangebot einer Werbetreibenden ein. Nach rasanter Fahrt im Shuttle-Bus erreichten wir eine Herberge, die sich sogleich als umfunktionierte Schule entpuppte. Die Ausstattung der Zimmer: weiche 1,90m Betten, Sperrholztische, brüchige Regale, etc. Nicht gerade luxuriös, aber für uns reicht es. In guter alter "Bed&Breakfast"- Manier ist das Frühstück nicht mit inbegriffen, sondern müsste in der angrenzenden Bar extra bezahlt werden. Abends störten wir noch ein wenig durch das "neue Ungarn", sprich die Schickimicki- Kneipenviertel von Budapest. Wir gönnten uns zu später Stunde noch ein leckeres Mahl, um dann den Abend in einem netten Café auf hohen Hockern ausklingen zu lassen. Um 1.30 Uhr lagen wir in den Betten und Maddins Schnarchen begleitete uns durch die Nacht. Noch ein Update. Insgesamt wurden auf der Zugfahrt viermal die Fahrscheine und viermal die Ausweise kontrolliert.

Tag 2:

Philip: Zehn Uhr aufstehen, frisch machen, Supermarkt, Frühstück unter Bäumen. Jetzt sitzen wir grad in einem Café an der Donau. Die Stimmung ist gut, das Wetter ebenfalls und wir genießen unsere letzten Stunden vor dem Aufbruch in die Karpaten. Naja, vorrausgesetzt wir kriegen nachher im Bahnhof die richtige Zugverbindung.

Maggus: Jetzt ist nachher und wir haben mehr oder weniger die passende Zugverbindung gekriegt. War aber nicht so einfach. Naja, heute haben wir übrigens eine ganze Menge von Budapest gesehen. Zusammenfassend muss ich sagen, dass Budapest sehr schön ist und somit für jeden Reisenden zu empfehlen. Heute war es mir sogar möglich Budapest mit beiden Augen zu sehen, nachdem ich gestern Nacht mit nur einer Kontaktlinse durch die Gegend gestört bin. Allerdings war nicht ubedingt alles sehenswert. Beispiel: Wir sitzen vor einer McDonalds auf einem Bürgersteig als eine sehr alte Frau des Weges getippelt kommt und uns auf Ungarisch anspricht. Verständnislos sehen wir sie an. Mit Händen und Füßen scheint sie uns erklären zu wollen, dass sie bereits 100 (!) Jahre alt ist, und für diese Tatsache noch recht gut laufen kann. Trotzdem, so scheint sie uns sagen zu wollen, machen ihr die Beine zu schaffen. Sie demonstriert uns das, indem sie ihren Rock anhebt. Schön, gell!?! Naja, jetzt jedenfalls sitzen wir im Park auf einer Wiese und genießen die letzten Sonnenstrahlen.

Philip: Im Park wars echt cool. Maddin, Olli, René und ich haben Doppelkopf gezockt, ein kleiner Hund ist beim Rennen auf die Fresse geflogen und im Hintergrund haben ein paar Ungarn merkwürdige Kampftechniken eingeübt. Der Abend war ebenfalls sehr angenehm und vor allem gagreich. Lustig war z.B. Maggos unfreiwillige Turneinlage beim Überklettern eines Geländers. Näheres zu den Gags unter "Sprüchen & Szenen". An der letzten Kneipe, wo wir noch bis 2.45 Uhr versackten, obwohl wir um acht wegen Räumung der Zimmer schon wieder aufstehen mussten, sprach uns ein Interrailer aus Hannover an. Er fragte uns, ob er sein gekauftes Ticket eigentlich wieder zurückgeben könne, um dann die günstigen Zugverbindungen einzeln zu bezahlen. Erstens umständlich und zweitens, woher sollen wir das wissen? Die Nacht war kurz aber erholsam.

Tag 3:

Maddin: Wieder ein herrlicher Tag. Budapest ist wirklich eine tolle Stadt. Teilweise zwar sehr verfallen und renovierungsbedürftig, aber es wird viel gemacht. Mit den alten Prachtbauten aber ergibt das ein fantastisches Flair. Der Morgen begann typisch für eine Fahrt. Viel zu früh aufstehen und dann erstmal Gepäck abgeben. Es folgte der obligatorische Gang zum Supermarkt und das Frühstück im Park. Wobei Park der falsche Ausdruck ist. Genaugenommen war es eine Treppe an einem Budapester Hügel hinauf zu irgendwelchen Sehenswürdigkeiten. Den größten Teil des Tages verbrachten wir im Gellert- Bad, einem Schwimmbad mit dazugehörigem Thermalbereich. Aber im Grunde genommen kann mandas Gellert- Bad nur noch als Badetempel bezeichnen. Für uns war es einfach wir-unterwegs de luxe. Von morgens zehn bis abends um sechs blieben wir im Bad. Das ganze war fantastisch. Ungewöhnlich war allerdings der Umkleideraum. Ein älterer Mann kommandierte uns im Kasernenhofton über den Gang und reglementierte äußerst strikt das An- und Umkleiden und das Wegschließen der Klamotten. Aber nachdem wir diese Hürde gemeistert hatten und die Katakomben hinter uns lagen, lag eine Oase des Luxus und der Behaglichkeit vor uns. Wellenbad, Sprudelbecken, warmes Thermalbecken innen und außen. Und das alles in nettem Ambiente. Herrliches Wetter, gemütliche Plätze zum Hinlegen, gutgelaunte Reisende und nicht zuletzt die ein oder andere Grazie des schönen Gecshlechts rundeten den Gesamteindruck ab. Hatte ich schon die Frauen dort erwähnt!?! Auf jeden Fall fiel es uns nicht leicht, den Badetempel der Wonnen und der Glückseligkeit zu verlassen. Zumal der Wechsel vom Gellert- Bad hin zu den Karpaten schon recht krass werden wird. Am Abend kauften wir ein, gaben unser letztes ungarisches Geld für Essen und unser allerletztes Geld für Postkarten, Zigaretten und Süßkram aus und verließen Budapest um 23.10 Uhr Richtung Rumänien.

Tag 4:

Maddin: Die Zugfahrt war schlicht und ergreifend beschissen. Anfänglich quetschten wir uns zu siebt mit Gepäck in ein Sechserabteil. An Schlaf war aber nicht zu denken. Auch nicht, nachdem einige das Abteil verlassen hatten, um Enge und eisiger Klimaanlage zu entfliehen. Jetzt um 8.30 Uhr sitzen wir in Simeria in Rumänien und warten auf den Zug nach Sibiu. Wir sind zwar hundemüde, haben aber schon einen Freund. Ein kleiner Hund findet uns nämlich ganz toll. Und mehr noch die leckere verschimmelte Wurst, die wir ihm zu fressen geben.

Philip: Heul, schnüff. Im Gellert- Bad war es sooo cool. Und jetzt sind wir in Rumänien. Die Tour hat ihre erste drastische Wendung zum Negativen genommen. Ich hab nicht geschlafen, Ollis und mein Brot fürs Frühstück ist verschimmelt und wurde von hungrigen Rumänen eingesammelt. In Simeria hingen wir insgesamt fünf Stunden am Bahnsteig ab. Gegen 9.30 Uhr sorgten einige hundert durchreisende Fußballfans für Stimmung. Wahrscheinlich Rumänen aus Timisoara, die uns und andere Reisende mit lautstarken Schlachtgesängen in Aufregung versetzten. Während wir noch krampfhaft unsere Wertsachen umklammerten, fuhr ihr Zug allerdings weiter und für uns begannen weitere lange Stunden des Wartens. Jetzt ist es kurz vor eins und wir sitzen in einem verlotterten Achter- Abteil auf dem Weg nach Sibiu. Einige andere Interrailer aus Frankreich, der Slowakei und sogar aus Ulm sind ebenfalls dorthin unterwegs. Alles in allem ist Rumänien ein erschreckend armes Land. Es ist noch mehr als Polen agrarwirtschaftlich geprägt, nur vereinzelt findet man äußerst deplaziert wirkende "Global Players" wie McDonalds oder Tuborg, die ihre Fühler nach dem rumänischen Markt ausstrecken. Oh, jetzt wird es gerade spannend. Der Schaffner will uns Geld für Reservierungen, die wir eigentlich gar nicht brauchen laut Reiseführer, aus der Tasche ziehen. Können wir auch in Euro bezahlen? Von wegen in Rumänien tuns auch ein paar Gastgeschenke...

Maddin: So, es ging doch mit Gastgeschenken, und zwar in Form von 20 Euro. Da kann man mal sehen wie kleine Geschenke doch die Herzen erwärmen können. Simeria schließlich war eine tolle Stadt. Super. Klasse. Und obendrein durften wir auch noch fünf Stunden auf den Anschlusszug nach Sibiu warten. Mist. Der Aufenthalt am Bahnhof brachte einige merkwürdige Dinge. So z.B. ein Zug mit mehreren hundert Fußballfans mit ordentlich Aufenthalt. Und zwei junge Mädels, die drei Stunden lang unser Gepäck umkreisten und außerdem merke ich gerade, dass wir das schon hatten. Deswegen habe ich auch das mit den Gastgeschenken auf dem Weg von Simeria nach Sibiu geschrieben. Na ja. In Sibiu holte sich jeder von uns erstmal 1.000.000 Lei. Übrigens lustiges Geld. Mit Löchern drin. Nach ein paar Hot Dogs, wassereinkauf und ein paar letzten Vorbereitungen ging es schon bald weiter nach Turnu Rossu. Für 17.000 Lei pro Person, ca. 50 Cent. Während der Zugfahrt machten wir Bekanntschaft mit Luigo, einem elfjährigem Rumänen. Er gab uns auch Sonnenblumenkerne zum Essen, eine leckere Knabberei, die hier in Rumänien anscheinend weit verbreitet ist. Ähnlich verbreitet wie herumstreunende Hunde, die unsere verschimmelten Vorräte essen. Ach ja, ansonsten war die Zugfahrt eine Katastrophe und ich schreibe schon wieder Blödsinn, den Luigo lernten wir auf dem weg nach Sibiu kennen. Was aber nichts daran ändert, dass die Zugfahrt von dort nach Turnu Rossu trotzdem scheiße war. Aber jetzt definitiv der Reihe nach, denn Turnu Rossu war der Ausgangsort unserer Wanderung. Am Bahnhof packten wir ein letztes Mal unsere Rucksäcke (kompliziert) und gingen nochmal aufs WC (ekelhaft). Um kurz nach 5 Uhr schließlich ging es los. Noch im Dörfchen Turnu Rossu wurden wir von ein paar Rumänen zum Ausgangspunkt des wanderwegs geschickt, und dann ging es los. Zu Beginn war der Weg identisch mit einer Art Forststraße, führte aber stetig bergan, vorbei an weidenden, frei herumlaufenden Kühen. Nach ca. den ersten 150 Höhenmetern holte uns exakt an einer Jesusfigur das schlechte Wetter ein. Wir ließen uns aber nicht entmutigen und liefen in Regenkleidung weiter. Bald gab es auch schon die ersten "Bergwertungen", wie Philip sagen würde. Bald endete die Forststraße und unser Weg wurde zu einem Pfad, der durch mitteleuropäisch anmuteneden Wald stetig und nun auch deutlich bergan führte. Schließlich fanden wir einen geeigneten Rastplatz auf 800 m Höhe. Mitten auf dem Weg, links und rechts ging es einige Dutzend Meter bergab in jeweils ein tiefes Bachtal. Nach dem ersten Fertignudelabendessen lagen wir um ca. 22.30 Uhr in unseren Zelten.

Tag 5:

Maddin: Der Tag begann überaus merkwürdig. relativ früh am Morgen kamen immer wieder mal rumänische Hirten vorbei, mal mit Kühen, mal mit Pferden. Manchmal auch nur ein Hirte mit Hund. Dafür war dieser Hirte auch hackevoll, wollte Wodka und Zigaretten von uns. Ersteres hatte er schon genügend, Zigaretten bekam er, von wegen Gastgeschenke. Dumm für ihn war nur, dass er sich irgendwann mit einem Baumstamm auf ins Tal machen wollte und fast in die Schlucht gestürzt wäre. Na ja, man kann es ja unter "interessante Bekanntschaften" verbuchen. Gegen 11 Uhr brachen wir auf. Und mussten schon bald feststellen, dass noch einige andere wanderer unterwegs waren, insgesamt wohl 20 bis 25 Leute. Der Weg blieb zunächst steil, erst bei 1200 Höhenmetern wurde es flacher und überaus angenehm zu laufen. Schon bald aber zeigten sich erste Probleme bei uns. Marcus und ich waren etwas angeschlagen von der Klimaanlage im ZUg, aber uns ging es schon fast wieder gut. Ärgerlicherweise hatte Olli sich aber zwei Blasen an den Füßen gelaufen. Entsprechend langsam kamen wir nur voran. Der Weg war schön. Nach der Durchquerung des "Schlangenwaldes", rumänische Wanderer hatten uns vor zwei giftigen Schlangenarten gewarnt, die in diesem Waldstück hausen sollten, erreichten wir bald die Baumgrenze. Bei ca. 1600 Höhenmetern machten wir Mittagsrast mit fast allen anderern Wanderergruppen, die wir an diesem Tag getroffen hatten. Das Wetter blieb sonnig, aber der Wind frischte auf und es wurde deutlich kühler, mit jeder Rast zogen wir uns wärmere Kleidung an. Ein erhebendes Gefühl war es auch, wieder Wasser direkt von der Quelle zu trinken. Überragend sind auch die Ausblicke, denn von unserem Kammweg kann man im Norden weit ins flache Land mit seinen Dörfern hinausschauen. Im Süden eröffnen sich immer wieder Blicke auf gestaffelte Bergkämme, die sich weit in die Ferne ziehen. gegen Abend stand leider fest, dass wir unseren geplanten Rastplatz, idyllisch an einem See gelegen, nicht mehr erreichen können, aber wir hatten Glück. An einem steilen Berghang fanden wir auf etwas über 1900m Höhe eine Senke, die unseren drei Zelten gerade so einen ebenen Lagerplatz bot und uns zudem auch noch vor dem frischen und kräftigen Wind schützte. Nach dem Abendessen auch schon gegen 21 Uhr ab in die Zelte, draußen ist es nun doch schon empfindlich kalt. Mal gespannt wie die Nacht wird, die Zelte sind mit mehreren Reißleinen gesichert. Und jetzt werd ich erstmal was gegen Renés Schnarchen unternhemen. Nicht, dass ich nicht selber schnarche, aber einschlafen ist doch gerade schwierig. Aber dafür ist es kuschelig warmm hier drin, immerhin sind wir hier im Zelt zu dritt, und gerade merkt man Sachen Platz zum Schlafen doch, dass das sehr, ähm, "kuschelig" ist.

Tag 6:

Maddin: Die Nacht verlief ruhig. Um sieben Uhr standen wir auf und ließen die ersten Nebelschwaden an uns vorrüberziehen. Der große Schock am Morgen war der Anblick von Ollis Fersen. Da waren keine Blasen mehr, das ging schon über in offene Stellen. Gerade sitzen wir auf 2080m zu Füßen des Budislavu (2343m). Nach der Überschreitung des Berges rückt der erste Bergsee in greifbare Nähe. Wahrscheinlich werden dort bereits unser Lager aufschlagen, damit Olli seine Fersen kurieren kann.

Philip: Ja genau. Das mit Ollis Fersen ist ein echtes Problem, er hängt doch immer arg zurück und hat dadurch auch sehr verkürzte Pausenzeiten. Der "Tourismus" wird hier auf 2080m etwas weniger. Es verläuft sich etwas. Mir persönlich geht's hervorragend, das Wetter ist zwar kühl, aber um die Mittagszeit herum durchaus angenehm, die Landschaft ist toll, die wege in der Regel auch und kleine Bäche gibt es auch. Was will man mehr? Gegen den Wind hat Marcus vorhin Sebl und mir aus meinem alten, grauen T-shirt zwei Mützen gebastelt. Das gibt Props. Am See werden wir wahrscheinlich den "Rat der Reisenden" einberufen, wie wir mit der Route und Ollis Verletzung weiter verfahren werden. Noch ein paar Worte zum bisherigen MVP- Equipment. Ganz oben steht auf jeden Fall die Kombination aus Müsli und Milchpulver, Maddins Wanderstöcke machen auch einen guten Job und die selbstaufblasbaren Matten sind echte Upgrades gegenüber den Leichtlumas. Neben den obligatorischen Herr der Ringe- Parallelen haben wir jetzt übrigens auch alle Star Wars- Namen. Der Hit ist "René2D2".

Maddin: Gegen 14 Uhr haben wir den See erreicht und unser Lager aufgeschlagen. Dumm war bloß, dass dieser Platz auf fast 2000m liegt in einer Art Kessel, der nur nach Orden geöffnet ist. Entsprechend kühl wurde es dann auch. Das Schneefeld am anderen Ende des Sees hätte uns warnen können, aber na ja. Der Platz am See wäre eigentlich sehr idyllisch, wenn nicht Hunderte von Wanderern ihren Müll hier gelassen hätten. So eine Idiotie ist mir unbegreiflich. Schließlich wandert man ja auch, um die überwältigende Schönheit und Unberührtheit der Natur zu erleben. Dann sollte man auch wenigstens in der Lage sein, seinen Müll wieder mitzunehmen. Der Nachmittag war ruhig. Schlafen, Karten spielen. Und natürlich Olli dabei zuschauen, wie er in seinem Schlafsack friert. Die Temperaturen verhinderten einen gemütlichen Ausgang des Tages in der prallen Höhensonne. Höhensonne. So ein Blödsinn. Wir haben uns gegen Sonnenbrand gerüstet mit Creme, After- Sun- Creme, Sonnenbrillen, Sommerhüten, etc. und was gibt's hier? Frost! Aus dem selben Grund war auch keiner bereit sich seinen Actionpunkt zu holen, indem er ein paar Runden im See schwimmt. Ach ja, das Actionpunktesystem ist hiermit auch wieder eingeführt. Für besonders krasse Aktionen gibt es einen Punkt, z. B. dafür einen Bären zu küssen oder am Ende der Wanderung an all unseren Socken zu riechen. Den goldenen Actionpunkt gibt es auch zu erringen. Der aber nur nach besonders heftigen Aktionen verliehen wird und das auch nur posthum.

Tag 7:

Maddin: Der Morgen begann mit einer netten Überraschung. Die Zelte waren nämlich von einer dünnen Eisschicht überzogen. Ein kleiner Lichtblick war zumindest für Sebl und Maggo das Frühstück. Es gab Kaiserschmarrn. 400 Kalorien pro 100g und dazu heiß, fettig und süß. Der Weg Richtung Negoiu brachte uns erste anstrengende Passagen in Form von stahlkettengesicherten Wegstücken, die es zu überwinden galt, wobei vor allem Philip Probleme hatte. Der Ausblick nach dieser Anstrengung entlohnte uns aber dafür. Der Blick ins Tal und auf die anderen Karpatenkämme war so fantastisch, dass Maggo "auf der Stelle ejakulieren" wollte. Er tat es es dann doch nicht uns wir machten uns weiter zum nächsten Gipfel (2304m). Der Wind nahm aber immer mehr zu und bereits beim Abstieg hinunter zum nächsten Bergsattel mussten wir uns schon erheblich gegen den Wind stemmen. Und dann trafen wir die wahrscheinlich beste Entscheidung der Tour. Wir liefen nicht weiter zum Gipfel, sondern stiegen zur Cabana Negoiu ab. Der Weg zu dieser 1540m hoch gelegenen Hütte ist fantastisch. Man steigt in ein Tal ab, muss einen pitoresken Bach überqueren und läuft den letzten Teil des Weges zur Hütte durch einen Fantasy- Wald, in dem man jederzeit Bären, Trolle oder auch Elben vermuten würde. Der Herr der Ringe lässt grüßen. Einen Zwischenstopp am Fluss nutzten wir auch, um das wahrscheinlich neue Wir-Unterwegs.de- Foto zu machen. Das Wetter wurde im Tal auch immer besser und bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir schließlich die Negoiu- Hütte. Der Aufenthalt an der Hütte war angenehm und ein über 2m großer Teilnehmer an unserer "Expedition" durfte sich dort auch als König fühlen, denn immerhin war er ja Kunde. Mit Coke, Schokolade und Bier gestärkt ging es am späten Nachmittag weiter zurück zum Höhenweg. Der Weg führte zunächst erneut durch einen wahren Zauberwald. Knapp oberhalb der Baumgrenze fanden wir dann auch noch einen Lagerplatz, der sich als der wahrscheinlich beste Lagerplatz all unserer Touren erwies. Nach einem abwechslungsreichen Tag und einem faszinierenden Wegstück genossen wir noch den Sonnenuntergang und schliefen in Tag 8 hinein.

Tag 8:

Philip: An diesem Tag wollten wir wieder hoch, um am Caltoun- See am Fuße des Lespezi zu campieren. Die Betonung liegt auf "wollten". Denn nach harten 700m Aufstieg auf den Kamm zurück und einer sehr diffizilen Kletterstelle, bei der Maggo und René nacheinander einen Großteil der Rucksäcke beförderten, stand den Wenigsten der Sinn nach weiteren Höhenmetern. Zumal eine weitere Kletterstelle schon in Sichtweite war. Also Abstieg. Dummerweise befanden wir uns zwar gerade am oberen Rand des einzigen Tals, für das auf der Wanderkarte kein Weg eingezeichnet war. Doch was soll's, dachten wir uns. Es war schon fast 16 Uhr und nun galt es, einen einigermaßen ebenen Lagerplatz zu finden. Einen solchen gab es allerdings erst bei ca. 1700m über NN, wir begannen den Abstieg bei über 2300m. Es ging nur sehr langsam nach unten und dauerte eine ganze Weile bis die steilen oberen Abhänge mit all ihren Felsvorsprüngen und kleinen Wasserfällen hinter uns lagen. Der Erschöpfung nahe erreichten wir schließlich eine halbwegs geeignete Stelle, wo wir nicht nur (etwas verfrühte) Vorfreude auf die Zivilisation entwickelten, sondern auch René sein Geburtstagsmahl bereiteten. Krabben, Kartoffeln, Mousse au Chocolat, alles über die Berge geschleppt.

Tag 9:

Philip: Mit der Aussicht auf einen lockeren Abstieg ins Tal ließen wir es am Vormittag erstmal ruhig angehen. Schön ausschlafen, gemütlich frühstücken und Wasser am weit entfernten Bach holen. Erst um 12 Uhr liefen wir los. Kein Weg eingezeichnet? Uns doch egal. Einfach am Fluss entlang, wird schon klappen. Da der Flusslauf im oberen Talbereich noch nicht mal Wasser führte, hüpften wir fröhlich und nichtsahnend durch sein trockenes Bett hindurch oder spazierten mampfend an Himbeersträuchern vorbei hinab. Das ging eine Zeitlang gut und als wir eine verlassene Hütte samt ehemals bewirtschaftetem Rübenacker erblickten, wähnten wir uns schon vollend im Tal. Ein Trugschluss! Als das Flussbett nämlich von Baumstämmen blockiert war und auch sonst kein Weg zu sehen war, mussten wir durch das Unterholz eines Nadelwäldchens weiter. Und siehe da, plötzlich war der Fluss voll Wasser. Ziemlich nervig, da wir ihn an diesem Tag noch ca. 5 Mal überqueren mussten, um überhaupt irgendwie voranzukommen. So schlugen wir uns durch, erkletterten Hänge, erforschten Nebentäler und rissen dabei mitunter ganze Tannen um. Na ja, zumindest ich. Maddin und Marcus tappten dafür blindlings in ein Wespennest - sehr schmerzhaft. Die Höhenmeter, immer abgelesen auf Maddins Höhenmesser, wollten während dieser Plackerei allerdings kaum weniger werden. Erste Zweifel kamen, ob wir vielleicht nicht besser umkehren sollten, um zurück auf den Kamm zu kommen. Doch schließlich kämpften wir uns unermüdlich weiter, immer in der Hoffnung, dass die gelegentlich auftretenden Trampelpfade sich zu einem wirklichen Weg verdichten würden. Dabei war uns sehr wohl klar, dass die "Pfade", auf denen wir zwischenzeitlich wandelten, wohl von Tieren angelegt und benutzt wurden. Mit einem Wort: Bären. So wurde es immer später und immer dunkler als wir gegen 20 Uhr bei etwas über 1000 Höhenmetern unseren überraschenden Schlafplatz fanden. Eine kleine Felshöhle, die vor kurzer Zeit wohl von einem anderen Wanderer als Unterkunft genutzt worden sein muss. Jedenfalls fanden wir alte Konservenbüchsen und eine Plastikplane in dem Verschlag. Kurzerhand blieben wir dort, entfachten ein Feuer und bauten uns Lanzen, um mögliche Bärenattacken abzuwehren. Bis 2 Uhr wachten Maddin, Olli, René und ich Doppelkopf spielend am Feuer, danach waren Maggo, Marcus und Sebl dran mit der "Bärenwache". Alles in allem eine sehr skurile Nacht - doch wo wären wir wohl ohne diese Notunterkunft geendet...?

Tag 10:

Philip: Mit dem Sonnenaufgang standen wir auf, aßen noch einen Happen und brachen schnell auf. Nicht wieder sollte uns die Dunkelheit einen Strich durch die Rechnung machen, heute sollte der Abstieg vollendet werden. Nach 200m Wegstrecke balancierten wir auf Baumstämmen über den mittlerweile reißenden Fluss und blieben fortan konsequent auf der rechten Seite des Gewässers. Eine kluge Entscheidung, denn hier schien tatsächlich so etwas wie ein Pfad zu verlaufen. An zahlreichen komplizierten Stellen (Felsen, Überhänge, etc.)waren von Menschenhand Tritte, Haken, Drähte oder improvisierte Leitern angefertigt worden. Nach einigen wandertechnisch anspruchsvollen Stunden direkt am Fluss, die wir ohne die angesprochene Hilfe wohl nicht alle hätten meistern können, folgten wir dem mutmaßlichen Pfad weiter in den Wald hinein. Selbiger wurde jetzt deutlich mittelgebirgiger, die fast schon subtropische Vegetation nahe am Fluss wurde abgelöst von Mischwald und Laubboden. Glücklicherweise waren auch im Waldstück einige Kletterhilfen angebracht, denn es galt nochmal einige schwierige Stellen zu überstehen. Für Leute mit Höhenangst - Marcus lässt grüssen - war der "Pfad" jedenfalls eine Tortur. Wie auch immer, gegen Mittag trafen wir endlich auf so etwas wie einen Weg. Jeeps und andere Waldfahrzeuge hatten tiefe Furchen in den lehmigen Untergrund gegraben, jetzt waren wir uns sicher, dass es sich nur noch um Stunden handeln könnte bis wir wieder Menschen zu Gesicht bekommen würden. Und tatsächlich, unser strammer Fußmarsch führte uns geradewegs zu einer Lichtung, auf der zwei Hirten sowohl Pferde und Schafe als auch Wasserbüffel zusammengetrieben hatten. Die beiden Hirten erwiesen sich als ausgesprochen nett und gastfreundlich. Einer der zwei sprch sogar etwas französisch, bot uns Brot, Speck und Schafskäse an, den wir dankend annahmen, und konnte seinerseits kaum glauben, dass wir das unerforschte Negoiu- Tal mit all seinen "grandes animals" (u.a. Bären) von oben nach unten durchkämmt hatten. Nach kurzem Aufenthalt lehnten wir sein Angebot, ein Transportmittel für den restlichen Weg zum Bahnhof zu organisieren, ab und setzten den Abstieg per pedes fort.

Maggus: Die beiden Hirten waren wirklich sehr nett und das Essen, das sie uns gaben, war nach unserer bisherigen Verpflegung wirklich ein kulinarischer Genuss! Noch ein paar Worte von mir zu den Tagen 8, 9 und 10: Als wir uns an Tag 8 entschieden keine weiteren gefährlichen Kletterpassagen in Kauf zu nehemn und stattdessen lieber den Abstieg ins Tal zu machen, wussten wir nicht, dass zweiteres tatsächlich der sehr viel schwierige Weg werden würde. Der Abstieg bis zur Übernachtung war wie schon beschrieben sehr krass, aber Tag 9 war dann kaum noch zu übertreffen. Ein Highlight war sicherlich als Martin ins Wespennest trat. Ich lief ca. 5 Meter hinter Martin als er plötzlich anfing zu schreien, einen merkwürdigen Tanz aufführte und sich mit seinen Wanderstöcken auf die Beine einschlug. Da dachte ich mir, dass ich mir das mal aus der Nähe ansehen sollte. Das war denkbar falsch. Scheinbar tausende von Wespen fielen über uns her. Wie von Affen gebissen (oder besser von der Wespe gestochen) rannten wir runter zum Fluss. Panik pur! Aber es musste weiter gehen. Wir sind ja harte Jungs. Beunruhigen war wie schon von Philip beschrieben, dass es keinen von Menschen gemachten Weg gab, nur Tierpfade auf denen wir gelegentlich Kot und Tatzenabdrücke von Bären fanden. Dementsprechen flau war uns allen als wir die Nacht mitten im Bärengebiet unter einem Felsen ohne Zelt verbringen mussten. Den einzigen Trost und Schutz spendeten uns das feuer und der Speer, den ich aus einem Opinel, einem Holzstab und etwas Bava gebaut hatte. Schlafen konnten wir kaum und die Stimmung war geprägt von der Furcht und der Hoffnung, dass wir am nächsten Tag endlich einen richtigen Weg finden. Abenteuer pur. Soviel von mir nochmal zu den sicherlich krassesten Tagen unserer Wanderung in den Karpaten. Ich fands sehr gut, im Nachhinein.

Maggo: So, dann melde ich mich auch noch mal zu Wort: Nachdem ich an Tag 9 gegen abend und in der Nacht doch ein etwas mulmiges Gefühl hatte, war der letzte Abschnitt des Tals einfach nur geil: Es war klar, dass schon einmal ein Mensch seinen Fuß in diesen Teil des Tal gesetzt hatte, und der hatte glücklicherweise noch einen Trampelpfad hinterlassen, der mit seinen Kletterpartien zumindest mir sehr viel Spass bereitete. Die "Wege" (wenn überhaupt welche da waren) des vorigen Tages stammten wohl meistens von Bären (Fußabdrücke und Kot) und endeten oft abrupt. Also irgendwie nicht so angenehm. Mit den gastfreundlichen Hirten kam ich mich Marcus und Philip nur anschließen... So, ich muss mich jetzt weiter um mein Bier kümmern, sind ja inzwischen (19.8.) schon woanders. Wo? Weiterlesen...

René: Also dann, da ihr den Bericht fortführen werdet, schreibe ich nun ein paar letzte Zeilen. Ich muss sagen, dass der Urlaub schön, teilweise anstrengend war, aber wirklich schön. Leider fliege ich nicht wie gedacht morgen zurück, sondern heute Nacht noch. Wir gehen gleich Pfeiffchen rauchen und danach geht es ab zum Flughafen. ich hoffe, dass es dort deutsche Zeitungen gibt, die ich lesen kann. Meine Meinung zur Tour: Sehr schön, nette Hirten (jedenfalls 2), aber vielleicht sollten wir das nächste Mal in der Heide wandern, dort gibt es keine Bären. Viel Spass auf der weiteren Tour. Mögen eure Bärte ewig wachsen.

Maddin: Nun ist der René leider weg. Irendwie schon ein etwas seltsames Gefühl, wenn einer plötzlich fehlt. Panik bekommt man vor allem beim Durchzählen der Gruppe, wenn statt 7 plötzlich nur 6 Leute da sind. Aber ich gönne René wirklich sein eigenes Bett. Es ist nun übrigens schon der 21.8. und wir haben gerade Istanbul verlassen und machen uns auf zu einer 14- stündigen Zugfahrt nach Sofia. Aber jetzt erst einmal chronologisch weiter, noch sind wir mit diesem Buch ja noch in den Karpaten. Ein paar letzte Worte will ich auch noch zu den letzten Tagen in den Bergen schreiben. Anfänglich war ich ja noch mächtig stolz auf uns und unsere Entscheidung den Negoiu zu umgehen. Auch die Entscheidung nach der Kletterpassage auf dem Weg zum Hauptkamm lieber ins Tal abzusteigen erschien mir vernünftig. Die fehlenden Wanderwege hätten uns warnen sollen. Aber das dieser Abstieg ins Tal dann doch 3 Tage in Anspruch genommen hat, quer durch Bärengebiet und WIRKLICH unwegsamen Gelände, damit hatte keiner von uns gerechnet. Zudem das Tal schon deutlich anstrengender und gefährlicher was als bis dahin der Hauptweg. Jetzt, ein paar Tage später, verschwimmen die Erinnerungen an die Anstrengungen immer mehr. Dafür wird einem deutlicher, wie wunderschön doch diese unberührte Landschaft war, wie überwältigend die Schönheit der Natur. Selbst die Situation in der Bärenhöhle wird schon jetzt immer mehr zu einer lustigen Geschichte. Seltsam, aber irgendwie scheint es eine normale Reaktion zu sein, denn nach jeder Wanderung dachten wir im Nachhinein ganz anders darüber. Während der Wanderung hat man aber kaum Zeit die Schönheit rings um einen selbst angemessen wahr zu nehmen. Gerade aber auch durch die Fotos kommen diese Erinnerungen schnell zurück. Wie auch immer, letzten Endes kamen wir alle heil den Berg hinunter. Am Fuß des Berges genossen wir dann auf einer kleinen Flussinsel unsere fat lady. Getrübt wurde das ganze nur durch ein schnell vorüberziehendes Gewitter, das genau dort am Heftigsten zu toben schien, wo wir gewandert sind. Ach ja, noch eine Warnung an alle: raucht niemlas eine Zigarre über Lunge und esst auch niemal Corned Beef über Magen. Ist gar nicht gut. Nach einem noch etwas 2- stündigen Fussmarsch durch kleine Dörfchen, entlang an Landschaften, erreichten wir abends ein Motel und beschlossen die Nacht dort zu verbringen. Duschen, ein kuscheliges Bett, Schnitzel, Bier und ähnliche Annehmlichkeiten waren genau das Richtige nach solch einer Tour. Blöd war nur, dass ich mir mit Olli in einem schmalen Ehebett die Bettdecke teilen musste. Das war eine harte Nacht.

Tag 11:

Maddin: Mehr oder weniger ausgeruht ging es dann am nächsten Tag auf zum nächsten Bahnhof. nach einer einstündigen Wartezeit ging es dann wirklich los nach Kronstadt. Die rumänischen Mitreisenden im Zug waren übrigens überaus freundlich, sie boten Philip Salbe für sein zerschundenes Bein an und erklärten uns, unsere Fahrkarte erst ab Fagaras zu lösen, das sei billiger. An dieser Stelle ein paar Worte zu Rumänien und den Rumänen. Für uns Mitteleuropäer liegt das Land ja in einem toten Winkel, irgendwo zwischen Russland und Afrika. Dabei ist dieses Land recht groß und landschaftlich sehr schön, gerade rund um die Karpaten. Die Dörfer und Städtchen sind recht malerisch und vor allem sind die Rumänen ein überaus nettes und vor allem gastfreundliches Volk. Aber sie sind auch bettelarm. Wir erfreuen uns an pitoresken Pferdekutschen und niedrigen Preisen, aber die Rumänen müssen in schäbiger Kleidung rumlaufen und in maroden Häusern leben. Durch die Armut erschein es uns leider manchmal recht bedrohlich, jeder von uns hatte immerhin vorneweg einen rumänischen Monatslohn einstecken. Dennoch kann ich Rumänien jedem nur als Reiseziel ans Herz legen, es lohnt sich. Um ca. 16.30 Uhr kommen wir in Kronstadt an. Da in ein paar Tagen dort ein Konzert (Ricky Martin, Simple Minds) stattfinden sollte, gestaltete sich die Quartiersuche etwas schwierig. Sebl, Marco und Marcus kamen in einem Youth Hostel unter, der Rest in einem Hotel, Frühstück inklusive. Am Abend gab es lecker Pizza und etwas Aufregung, da Marcus im Quartier feststellte, dass er seinen Rucksack im Lokal vergessen hatte. Interessant war auch der Besuch im Internetcafé, nicht nur wegen der Informationen aus Deutschland, sondern auch weil wir über die wahre Größe der rumänischen Braunbären aufgeklärt wurden (2,50 - 3m aufgerichtet). Erleichtert gingen wir ins Bett, denn auch in den nächtlichen Gassen von Kronstadt war uns kein Bär begegnet, obwohl das dort häufiger vorkommen soll.

Tag 12:

Maddin: Nach einem Mogelpackung- Frühstück im Hotel ging es auf zum Bahnhof, wo wor einen Minibus Richtung Bukarest ergatterten. Nach einem beklemmenden Marsch durch die unsicheren Gassen Bukarests geschah dann aber etwas Unglaubliches und nie zuvor Dagewesenes. Wir bekamen einen Anschlussbus, äußerst knapp, aber wir bekamen ihn. Und der Bus fuhr sogar in die richtige Richtung, nach Istanbul!

Maggo: Tja, wir (Sebl, Maggus und ich) hatten ja nur 4 Euro (1/7 des Preises, den die Anderen für ihr Hotel zahlten) für unser Youth Hostel gezahlt. Bei uns gab es gar kein Frühstück, zumindest im Hostel. Also haben wir für ganze 10 Euro für alle drei lecker Crêpes gegessen und Cappucino getrunken...

Sebl: Unsere Reise nach Brasov war wirkoich eine Just-in-time-Geschichte. Mit dem Stinki-Minibus nach Bukarest, dort quer durch die Stadt gehastet, von einem Busunternehmer in zwei Taxis geschmissen, mit halsbrecherischem Tempo quer durch die City zu den Bussen gehackt, in dieselbigen eingestiegen und losgefahren. Aufgrund der trockenen Witterung hatte sich der Busfahrer für die Slicks entschieden. Dennoch dauerte die Busfahrt viel zu lang. Von 16 Uhr bis 8.30 Uhr am nächsten Morgen. Entscheidenden Anteil daran hatte nicht zuletzt die quälend langsamen Zollkontrollen. Die bürokratische Gründlichkeit des Sozialismus wurde sich leider noch nicht abgewöhnt. Am Grenzübergang Bulgarien - Türkei beobachteten wir, wie die Busfahrer und die Stewardess eilig Tüten aus dem Duty-free-Shop im Bus verstauten. Unmenegen an Zigaretten und Alkohol. Sehr erstaunlich! Noch erstaunlicher: WIR hatten diese Zigaretten und Spirituosen gekauft! Wussten wir gar nicht, wurde uns anhand von Quittungen, auf unsere Namen ausgestellt, allerdings als Tatsache belegt. Leider durften wir das Zeug nicht behalten. Unser Zollfrei-Einkauf-Dürf-Kontingent wurde einfach mal so vom Busunternehmen in Beschlag genommen. Alle anderen Passagiere schienen das für völlig normal zu halten, wir irgendwie nacih. Aber wir ließen es über uns ergehen. Wie schon erwähnt kamen wir um ca. 8.30 Uhr in Istanbul an.

Tag 13:

Maggus: Und weiter gings in Istanbul wie folgt: Zunächst gab es vom Busunternehmen nach unserer Ankunft einen Kaffee spendiert, was nach der unfreiwilligen Schmuggelaktion unserer Laune wieder etwas verbesserte. Dann erstmal Geld wechseln, hier kam Philip zum Einsatz. Schließlich begaben wir uns auf die Suche nach einem Quartier, was in Istanbul wirklich eine Leichtigkeit ist. Tatsächlich muss man schon total verblödet und extrem unfähig sein, wenn man in Istanbul keine Übernachtungsmöglichkeit findet. Hier wird man tatsächlich alle 100 Meter angesprochen, ob man nicht im "besten und billigsten Hostel" von ganz Istanbul übernachten möchte. Merkwürdigerweise handelt es sich dabei jedesmal um ein anderes Hotel. Aber egal. Nachdem wir mehrere Angebote eingeholt hatten und verschiedene Etablissments begutachtet hatten, entschieden wir uns fürdas "Inter Youth Hostel", was wie sich herausstellen sollte auch eine sehr gute Entscheidung war. Für "Backpacker" wie uns ein wahres Paradies: Günstig, gute Lage, nette Leute, vergeichsweise sauber und gemütlich. In einem Wort empfehlenswert!

Maddin: Den ersten Tag in Istanbul gingen wir ansonsten recht gemütlich an. Teils erkundeten wir den Bazaar, gammelten auf dem Zimmer rum, aßen lecker Sachen und tranken zum Abschluss im Hostel- eigenen Dachgarten noch ein paar Bier.

Tag 14:

Maddin: Marco hat schon morgens beim Frühstück festgelegt, was wir an diesem Tag machen sollten: chillen. Und außerdem gab er uns eine wichtige Definition. Gestern haben wir ausgeruht. Ausruhen bedeutet seinem Körper nachgeben und ihm Ruhe gönnen, am Besten durch Nichtstun. Chillen aber bedeutet absichtliches und rein körperlich nicht unbedingt nötiges Ausruhen. Zuerst sind wir planlos durch die Stadt gelaufen, am Ende quer über den ägyptischen Bazaar. Übrigens sehr sehenswert, enge Gässchen, keine Touristen und orientalisches Gewusel. Irgendwo dort haben wir gegessen, Turko Cola und Ayran getrunken. Und dann kam der absolute Höhepunkt des Tages: ein Besuch im Hamam, einem türkischen Bad. Männlein und Weiblein sind getrennt, man wickelt sich ein Tuch um die Lenden und los geht's. Eigentlich ist es eher eine Art Sauna, aber angenehmer. Angenehm war vor allem das Frottieren (Haut abschrubben, vor allem bei Sebl und Philip), Einschäumen und Massieren. Wobei das Zusehen beim Massieren einen schon grübeln ließ, denn bei jedem "Opfer" gab die Wirbelsäule ganz seltsame Geräusche von sich. Aber es war wirklich gut.

Maggus: Stimmt, das türkische Bad war sicherlich eines des Highlights in Istanbul und nach dem Gellert- Bad in Budapest bereits der zweite feucht-fröhliche Badespass auf unserer Tour. Nach dem entspannenden Saunagenuss gabs dann auf der Hostel eigenen Terrasse noch Sish- Kebab und ein paar Bier. Wie geplant war Tag 14 also wirklich sehr chillig.

Philip: Zwei dringende Anweisungen an den Gelnhäuser Magistrat. 1.) Wellenbad bauen 2.) Türkisches Bad bauen. Letzteres war in Istanbul wirklich ein Genuss. Teuer zwar (15 Euro mit Massage p.P.), aber sehr angenehm. Auch das hosteleigene Café von dem schon ein paar Mal zuvor die Rede war, hat mir sehr gut gefallen. Das abendliche Tuborg- Bier wurde zur verlässlichen Abendbeschäftigung während unseres Istanbul- Aufenthaltes.

Tag 15:

Philip: An diesem Tag starteten Maggo, Maddin, Olli, Sebl und Marcus eine Stadtrundfahrt, die sie quer durch den europäischen Teil Istanbuls führte. René und ich blieben im Quartier, chillten und drehten jeder für sich ein paar kleine Runden durch die Stadt, Einkaufen inklusive. René hatte an diesem Morgen nochmal auf sein Flugticket geschaut und festgestellt, dass er doch schon an diesem Abend zum Flughafen aufbrechen musste. Als gegen 17 Uhr alle wieder versammelt waren, begaben wir uns also ins hostelnahe Restaurant "Green Corner" und rauchten zum Abschied gemeinsam eine türkische Wasserpfeife. Dann war René weg, er wurde von einem Shuttle Taxi zum Flughafen Atatürk gebracht, von wo mitten in der Nacht sein Flieger starten würde. Das war's dann wohl erstmal mit Doppelkopf. Nach dem Besuch im "Green Corner" liefen wir Übrigen noch ein wenig durch unser Stadtviertel, aßen nochmal Sish Kebab und wehrten fleißig aufdringliche Straßenverkäufer ab ("Steck ett weg"). Nur Olli ließ sich erfolgreich einlullen und war am Ende um 5 Parfümfläschchen reicher und um 20 Euro ärmer. Wie sich herausstellte waren die angebotenen Duftwässerchen allerdings nur billige Kopien der Originalmarken, anders verpackt und merklich 'gestreckt' worden. Was war noch? Ach ja, Sebl schüttete sich sein halbes Essen auf die Hose und Maddin knüpfte fleißig Kontakt mit Einheimischen. Mit Sedan, der sich am Abend mit Maddin über alles Mögliche unterhalten und selbst 18 Jahre in Düsseldorf gelebt hatte, sollten wir auch am nächsten Tag noch eine lustige Begegnung haben. Wie immer ließen wir den Abend bei ein, zwei Bierchen im Hostel ausklingen und plauderten dabei auch nochmal über Wildnis & Wanderungen.

Tag 16:

Philip: Unser letzter Tag in der türkischen Metropole, um 23 Uhr wird uns ein Nachtzug nach Sofia bringen. Der Tag entwickelte sich äußerst abwechslungsreich. Nach dem Auschecken in der Herberge und dem Verstauen der Rucksäcke im "Luggage Room" gingen wir zum Türkischen Bazar, einem riesigen überdachten Einkaufskomplex mitten in unserem Viertel. Maddin und Marcus kauften dort ein paar Kissenbezüge ein und feilschten, wie es sich gehört, kräftig um den Preis. Mir persönlich war in dem Bazar viel zu viel Trubel, überall Menschen und Dinge, die man eigentlich gar nicht braucht, die aber trotzdem lauthals schreiend angeboten werden. Wieder aus dem "Einkaufsparadies" heraus liefen wir schnurstracks zu dem Ledergeschäft, in dem der bei Tag 15 erwähnte Sedan arbeitet. Dort hielten wir uns ca. 3 Stunden auf, tanken zusammen mit Sedan und, der auch fließend deutsch sprach, einige Tassen Tee und genossen die Unterhaltung. Sebl und Marco liessen sich sogar zum Kauf zweier Lederjacken hinreissen, was unsere/ihre Urlaubsbarreserven erheblich schmälerte. Das Beste waren jedoch die gestenreichen Erzählungen der dicken Chefs, die uns mehr als einmal zum Lachen brachten. Da ging es um amüsante Themen wie deutsche Verbortheit, Marihuana, Kaiserstrasse in Frankfurt und zuletztt sogar um weltpolitische Themen wie Öl oder die türkische Abhängigkeit von Amerika. Sehr, sehr witzig. Als der dicke Chef seine immer länger werdenden Monologe beendet hatte, zeigte uns Sedan noch einen laden, in dem wir Brot, Wurst und Schafskäse für die Zugfahrt einkaufen. Die letzten Stunden in Istanbul nutzten wir, um nochmal auf die asiatische Seite der Stadt zu kommen. Nach der Tour wollten wir sagen können, auch den größten Kontinent der Erde bereist zu haben. Die Schifffahrt über den Bosporus und das einstündige Rumhängen auf der anderen von Wohnhäusern geprägten Seite war allerdings ziemlich unspektakulär, witzig war jedoch, dass uns ausgerechnet dort eine türkischstämmige Familie aus dem Ruhrpott über den Weg lief. So haben wir also selbst in Asien spontan Deutsche getroffen. Zurück in der Herberge tranken wir noch ein letztes Tuborg, ehe wir uns auf den Weg zum nahegelgenen Bahnhof machten, unser Zug stand schon bereit und war darüber hinaus ziemlich leer. Deshalb besetzten wir gleich drei Abteile, aßen von unseren leckeren Vorräten und entschlummerten selig und satt in

Tag 17:

Philip: Auch wenn jeder eine komplette Sitzbank für sich hatte, war die Nacht wie erwartet nicht wirklich erholsam. Um 4 Uhr wurden wir geweckt und erstmal zu einem bulgarischen Grenz- Office geschickt. Natürlich inklusive kritischer Beäugung - man will ja schließlich keine deutschen Terroristen ins Land lassen. Auch toll war die Angewohnheit des Zuges öfters mal unvermittelt stehenzubleiben und sich stundenlang nicht vom Fleck zu bewegen. Mit lautem 'Rumms' ging es dann stets weiter, was Marcus zu der Annahme verleitete, der Zug müsse zum Losfahren immer erst gerammt werden. Insgesamt brauchten wir von der türkisch- bulgarischen Grenze bis nach Sofia noch über 12 Stunden - absolut verrückt. Marcus sorgte mitten in der Nacht für ein Highlight als er sich im Klo einsperrte und nicht mehr rauskam. Ein anderer deutscher Backpacker putzte sich in der Nähe gerade die Zähne und reagierte auf Marcus' Klopfen und Kratzen mit den Worten "Ähh, hallo, hast Du en Probleeem?" Von außen ging die Tür leicht auf und Marcus lag schon bald wieder in seinem "konfortablen Bettchen". Die anderen deutschen Backpacker waren übrigens zu dritt und unterwegs und genauso siebengescheit wie merkwürdig. (O-Ton:"Wollen wie Schiffe versenken spielen? Ist Natriumchlorid eigentlich ein Metall? Der Frank Dieter ist ein Guter..."). Einen ultra lauten Bulgaren gab es natürlich auch in unserem Wagen, was dazu führte, dass wir nicht ausschließlich von Grenzbeamten und Ticketkontrolleuren geweckt wurden. Am Mittag bewunderten wir die sehr gebirgige Gegend zwischen Plovdiv und Sofia und kamen um 15.30 Uhr endlich in der bulgarischen Metropole an. Dort erkundigten wir uns nach gleich nach einer passenden Busverbindung nach Belgrad. Wie schon in Bukarest war uns das Glück auch diesmal hold, der richtige Bus stand nämlich schon parat. An die bulgarisch- serbische Grenze war wieder Warten angesagt, die diversen Schmuggelaktionen der Busunternehmen brauchen halt ihre Zeit... Als der Busfahrer mit "donnender Stimme" zur Weiterfahrt aufgerufen hatte, machten Maddin und ich die Bekanntschaft zweier Australier, die im Bus direkt hinter uns saßen. Einer von ihnen war eher still und sah aus wie ein typischer Australier, der andere war solariumgebräunt, fett und äußerst redselig. Der Dicke erzählte uns, dass sie auch nach Dubrovnik wollten und in Nis umsteigen würden. Kurzerhand änderten auch wir unsere Routenplanung, ganz froh nicht über Belgrad und womöglich Sarajevo fahren zu müssen. So stiegen wir also in Nis, einem netten serbischen Städtchen mit unzähligen hübschen 1,80m- Frauen, am Busbahnhof aus. Der Anschlusszug nach Podgoricza, dem ehemaligen Titograd, war allerdings schon voll und so mussten wir die Nacht wohl oder übel durchmachen. Zum Glück gab es in einem Kiosk große Mengen Wasser zu kaufen und in einem Café an der Haltestelle angenehme Sitzmöglichleiten und leckere Cola, die uns die Nacht etwas versüßten.

Tag 18:

Philip: Nach zwei besch... Nächten im Zug und am Busbahnhof bestiegen wir gegen 6.30 Uhr in der Früh den Bus nach Podgoricta in Montenegro. Von dort sollte es uns ein leichtes Sein ins nur 180 km entfernte Dubrovnik durchzustarten. So war zumindest der Plan. Gleich bei der Abfahrt hatte Olli seine Blase mal wieder nicht unter Kontrolle und versuchte dem Busfahrer, der gerade dabei war auf die Hauptstraße rauszufahren, kenntlich zu machen, dass er ganz kurz nochmal wohin müsse. Olli stellte sich also mit seinem türkischen Mützchen aus Istanbul bekleidet vorne in den Bus und schrieb sich "WC" auf die Hand. Die Reaktion des Busfahrers? Weiterfahren. Erst nach 20 Minuten konnte Olli endlich sein Geschäft verrichten. Etwa eine Stunde später ereignete sich der nächste Zwischenfall. Ein entgegenkommendes Fahrzeug unterschätzte die Breite des Busses und touchierte bei voller Fahrt das linke hintere Rad und ein Stück von der Verkleidung. Es gab einen lauten Rumms, wir hielten an und auch die Polizei wurde eingeschaltet. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, unser Bus hatte gar nur ein paar Kratzer und Lackspuren vom anderen Auto zurückbehalten. Eine Zwangspause von fast 75 Minuten mussten wir aber in Kauf nehmen. Die restliche Fahrt über herrschte Gevatter Schlaf über die Reisenden, wenn man mal wach war genoss man die wirklich beeindruckende montenegrische Gebirgslandschaft. In Podgoricza hatten wir erneut Glück, denn ein Bus zur unmittelbaren Weiterfahrt ins Küstenstädtchen Herzog Novi stand schon bereit. Die Australier hatten wir die ganze Zeit im Schlepptau, mitunter schien es als sei die Gruppe dauerhaft auf 8 Leute angewachsen. Von Herzog Novi fuhren wir mit zwei völlig überteuerten Taxen die restlichen paar Kilometer zur montenegrinisch- kroatischen Grenze, wo wor per pedes und nur sehr oberflächlich kontrolliert drübermarschierten. Zu diesem Zeitpunkt war es schon ca. 22 Uhr und die versprochenen öffentlichen Verkehrsmittel "on the croatian side" entpuppten sich als Worthülsen. Für schlappe 50 Euro ließen wir uns also von zwei kroatischen Grenzbeamten in ihren Privatautos bis Dubrovnik bringen. Eine unerwartete und sehr nette Geste, die uns Kroatien auf Anhieb sehr sympathisch machte. Maddin unterhielt sich während der Fahrt mit unserem Chauffeur angeregt über die jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen im Ex- Jugoslawien und den wieder aufkeimenden Tourismus an der Adriaküste. Um 23.15 Uhr standen wir endlich vor der Tür des Youth Hostels, das zu allem Überfluss natürlich bereits voll war. Dem Einsatz des Herbergsvaters, der uns noch vor Mitternacht eine Ersatzunterkunft bei einer Privatperson verschaffte, war es zu verdanken, dass uns ein weiterer "Masterplan" erspart blieb. Da die meisten noch Hunger hatten, war der Tag allerdings noch lange nicht beendet. Während Sebl im Zimmer blieb, waren Marcus und ich bis 2.30 Uhr, Olli bis 3.15 Uhr und Maddin und Maggo sowie die beiden Australier noch bis 4.30 Uhr mit Essen und Bier trinken im Gange. Dann jedoch kehrte endgültig Ruhe ein.

Tag 19:

Maddin: Am nächsten Morgen verabschiedeten sich die Australier recht bald und zogen in ein anderes Quartier. Wir plünderten den nächsten Supermarkt und zogen los Richtung Altstadt. Das Blöde an Altstädten mit intakten Stadtmauern ist die Tatsache, dass diese Stadtmauern ihren alten Zweck erfüllen und verhindern, dass man in die Stadt hinein kommt. Wir fanden aber bald eines der drei Tore. Dummerweise aber hatten das vor uns auch schon Hunderte und Tausende anderer Touristen getan. Die Stadt ist wirklich wunderschön, aber eben auch total überlaufen. Wir schlenderten auch durch die hübschen Gassen und ergatterten den aktuellen Spiegel sowie einige der wahrscheinlich größten Pizzen Kroatiens. Der anschließende Gang über die alte Stadtmauer brachte neben faszinierenden Blicken über Altstadt und Adria auch eine nette Diskussion mit Philip über Sinn und Zweck von Geschichte und Denkmalschutz. ("Ja, mein Gott, alte Mauern, aufeinandergestapelte Steine, von mir aus kann man sie in Ruhe verfallen lassen, aber man muss ja nicht drauf rumlatschen."). Marcus und Olli umrundeten im Übrigen die Stadtmauer komplett, während wir anderen ein erstes Bad in der Adria nahmen. naja, eigentlich nur Marco ("Bring mir ne Krabbe mit"). Der Versuch von Sebl und Philip sich auf Felsen sitzend ein Feuerzeug zuzuwerfen endete in der Adria. Abends trafen wir auch erneut auf die Australier und zogen mit ihnen um die Häuser. Um 2.30 Uhr lagen wir dann in den Betten.

Tag 20:

Maddin: Der Tag begann ähnlich wie der letzte: Aufstehen, frisch machen, Supermarkt. Danach ging es los zum Strand, und tatsächlich: wir fanden eine absolute Traumbucht! Mit Höhle zum Reinschwimmen, Felsen zum Klettern und Runterspringen. Insgesamt ultra chillig. Ach ja, am Strand trafen wir auch einmal mehr die Australie. Nachmittags ging es dann ins Internet- Café, Mails checken und noch nach der wir-unterwegs-Seite schauen. Hier trank Sebl wohl auch den schlechtesten Latte Machiato seines Lebens, kalt und aus einer Art Fingerhut. Aber dann zogen wir erneut durch Dubrovnik, in einer Kneipe zum Draussensitzen machten wir den Anfang. Man säß unterhalb der Stadtmauer auf den Klippen mit Blick aufs Meer. Hier zeigte sich Philip von seiner charmanten und weltoffenen Seite ("Die nerven, die Franzosen!" - "Aber die unterhalten aich doch bloß." - Ja, genau, die reden!"). das fügte sich nahtlos in seine kulturhistorischen ("Das ist mir dich egal, ob die Altstadt aus alten Steinen oder aus Plastik besteht!") wie auch in seine philosophisch- selbstkritischen Betrachtungen ein ("Meine Welt ist eher bizarr, abgefahren, teilweise."). Maggo testete einmal mehr die Funktionen seiner die-kann-einfach-alles-Kamera und opferte dabei sein Bier der Treppe. Anschließend folgte ein Rundgang durch die Altstadt, der von uns neben Fast Food auch warmes Dosenbier brachte.

Tag 21:

Maddin: Der Tag der Abfahrt aus Dubrovnik. Wir mussten recht früh unsere Unterkunft verlassen, da wir bereits um 8 Uhr am Fährhafen sein mussten. Zu unserem Pech hatte sich der Himmel verdunkelt und kaum am Hafen kam ein wahrer Sturzregen herunter. Das wäre nicht sonderlich tragisch gewesen, wenn wir sofort auf die Fähre gekonnt hätten. Aber dem war nicht so! Um 8.45 Uhr standen wir am Tor vor der Fähre, die ja um 9 Uhr Dubrovnik verlassen sollte. Da es mittlerweile aber wirklich wie aus Eimern goss war es ja nur zu verständlich, dass die Passagiere noch auf dem Boot auf des Ende des monsunartigen Regens warten. Blöd für uns, denn mit weit über 100 anderen Reisenden standen wir im Regen. Nach 10 Minuten hatte sich immer noch nichts getan und wir stimmten die ersten Schlachtgesänge an ("Es gibt nur ein Boot nach Hvar!" - "Aussteiger, Aussteiger!" - "Käpt'n, wir wissen wo dein Auto steht!" - "Ihr könnt jetzt aussteigen!"). Das Ganze hatte etwas von einem Fußballstadion, vor allem die Tatsache, dass wir eine ganze Halbzeit plus Nachspielzeit warten mussten (50 Minuten!). Zwischenzeitlich war auch Mad Max, ein zernarbter Typ mit freiem Oberkörper über den Zaun geklettert um mit den Leuten auf dem Schiff zu reden. Vergeblich. Schließlich, nach 50 Minuten, konnten wir doch auf die Fähre, wahrscheinlich hatte man Angst um die Autos, die ja ach so lange im Regen standen. Auf der Fähre war demnach auch erstmal trocknen angesagt: erst unter Deck, dann auf Deck, vor allem weil es draußen erheblich wärmer war als drinnen. Die Fährfahrt zog sich ohnegleichen, fast 7 Stunden waren wir von Dubrovnik bis Starigrad auf Hvar unterwegs. Etwas Abwechslung brachte Harald, ein älterer Deutscher, Preis-Doppelkopf-Spieler und Lehrer. Zwar war in Sachen Doppelkopf offensichtlich nicht sein Tag, aber vor allem für Olli, Philip und mich war es eine willkommene Unterhaltung. Gegen 17.05 Uhr erreichten wir endlich Hvar. Direkt am Fährhafen stiegen wir dann auch zielstrebig in ein Taxi nach Milna. Die Campingplätze um Hvar hatten anscheinend die verheerenden Waldbrände nicht überstanden. Was wir aber nun ausgerechnet auf dem Campingplatz von Milna sollten, wusste von uns keiner so genau. Wir fuhren trotzdem hin. Und der Campingplatz war so richtig kacke. Also blieben wir eine Nacht. Der Abend in der "Metropole" Milna wurde dann aber noch ganz witzig. Zum einen hatte Sebl nach zwei Bier seine Zunge nicht mehr unter Kontrolle und brabbelte immer wieder mal zusammenhangloses und sinnfreies Zeug. Zum anderen war unsere Bedienung sehr seltsam. Der arme Kerl war total betrunken, erzählte komische Geschichten über seinen Chef und war beim Abkassieren total überfordert. Statt 144 Kuna bezahlten wir 120 nachdem wir erklärt hatten, dass 100 zuwenig sei. Er nahm's gelassen und meinte nur: "50 is for me!". Verwirrt gingen wir in unsere Zelte zurück. Zumal unsere Gesprächsthemen von immer wiederkehrenden Träumen bi hin zu Leben nach dem Tod und durch Maditation fliegenden Menschen recht breit gestreut waren.

Tag 22:

Philip: Wir sind jetzt zwar schon auf der Rückfahrt nach Hause, wollen das in letzter Zeit doch arg vernachlässigte Tagebuch aber noch auf der Tour zuendebringen. Also, kurz rekapitulieren und dann der Reihe nach: Nochmal zu dem sehr skurilen Abend in Milna zurück. Sebl brachte beim Versuch "Je später der Abend, desto tiefschürfender die Gespräche" zu sagen nur "Schieftriefend" und "triefscheifend" heraus. Olli wiederholte Sebls Worte als "schieftürfend". So in der Art gab es manchen Blödsinn an diesem Abend, von dem man wegen mangelnder Gedächtniskapazitäten jedoch nichts Genaues mehr weiß. Der Ort Milna und auch der Campingplatz dort waren auf alle Fälle sehr winzig und letzterer auch ziemlich verstuhlt. Die wenigen Duschen dort werden wahrscheinlich nur ein paar Mal pro Jahr geputzt, dafür aber eine nach der anderen abmontiert, so dass man funktionierende Duschvorrichtungen wirklich mit der Lupe suchen muss. Auf die Frage, wann denn Busse in Milna halten, erhielten wir meist nur erstaunte Blicke oder Antworten wie "No Busses" oder "Keine Ahnung" (auf Kroatsich). Also versuchten wir am Morgen per Anhalter zurück nach Stari Grad zu kommen, dem Ort, an dem zuvor schon unsere Fähre angekommen war. So richtig mitnehmen wollte uns oben an der welligen Hauptstrasse zunächst niemand, doch wir hatten Glück. Um halb zwölf kam ein Bus und brachte uns für günstiges Geld und auf direktem Wege nach Stari Grad. Dort schlappten wir gleich weiter zum Campingplatz. Sehr gepflegt, schattig und nur wenige Meter bis zum Wasser und ins Städtchen. Besonders fett fand ich natürlich, dass 50 m von unseren Zelten entfernt ein asphaltierter Basketballplatz war! Sehr angenehm, um zwischendurch mit dem sogleich gekauften Plastikball ein paar Körbe zu werfen. Hier schlugen wir also unsere Zelte auf, chillten den Rest des Tages müde rum und tranken am Abend ein paar Bier auf dem Campingplatz. Als es dunkel war, zogen die anderen nochmal kurz los, ich blieb schön bequem auf meiner megapropmäßigen Thermomatte liegen und ließ mich von "abgefahrenen" Träumen in den nächsten Tag begeleiten.

Tag 23:

Philip: Den ganzen Tag über passierte eigentlich nicht viel. Aufstehen, frühstücken vorm Zelt, weiterpennen, zum "Strand" gehen, dort weiterpennen, zurückgehen, essen, weggehen & Bier trinken. Das ist so grob der Tagesablauf der wir- unterwegsler am Illuminatentag der Tour. "Strand" ist übrigens nicht allzu wörtlich zu nehmen in Kroatien, zumindest nicht, wenn man die kilometerlangen Sandstrände der deutschen Küstengebiete gewohnt ist. Es läuft mehr so darauf hinaus, sich am Ufer des kristallklaren Nass ein einigermaßen bequemes Plätzchen zwischen Felsen und Kies zu suchen. Die Adria selbst ist wesentlich salziger als z.B. die 'gewohnte' Ostsee und landschaftlich unter der Wasseroberfläche überhaupt nicht vergleichbar. Maggo und Marcus kauften sich prompt auch Schnorchelausrüstung und steckten nach und nach auch die anderen mit ihrem Tauchfieber an. Big Props gingen natürlich auch an die Wassertemperatur. Ich kann nur sagen, perfekte 26°C. Tja, was hamm wir sonst noch so gemacht? Natürlich mehrmals einkaufen, ich konnte meinen städtischen Spleen für Supermärkte in Stari Grad wieder so richtig ausleben. Am Abend spielten Olli, Maddin, Sebl ("Aurel") und ich noch ne Partie Fußball, das liebloser Duo war seinen Gegnern wie erwartet haushoch überlegen und zauberte nach Belieben, ohne dabei freilich das Toreschießen zu vergessen... Nach soviel Schwärmerei für mitteleuropäische Fußballkunst der der Deutsch- Brasilianer "Aurel" und "Lauberliero" gehe ich mal über in

Tag 24:

Philip: Heute liehen wir uns gleich morgens ein kleines Boot aus, um mit ihm die Bucht von Stari Grad unsicher zu machen. Maggo und Marcus zogen los, erledigten die Formalitäten und als schgließlich auch Olli mit Frühstücken und Morgenhygiene fertig war, konnte es losgehen. Wir schipperten noch ein wenig im Hafen rum, holten Sebl von Supermarkt ab, nahmen noch eine Melone mit an Bord und starteten schließlich richtig durch. Sehr lustig, so eine Bootsfahrt. Lohnt sich. Den Mittag verbrachten wir einige Kilometer vor der Stadt auf riesigen Felsblöcken, die die steil aufragenden Klippen zum Meer hin auslaufen ließen. Hier zockten wir Skat, schwammen, schnorchelten, kletterten und dösten, dass es nur so eine Wonne war. Die Rückfahrt mit dem Boot verlief noch rasanter als die Hinfahrt, von übeall her spritzte das Wasser, besonders Olli und ich hatten vorne im Bug einen Heidenspass dabei, den ohnehin starken Wellengang durch schaukelnde Bewegungen noch weiter zu verstärken. Im Nachhinein war die Bootsfahrt schlechthin DAS Highlight von Hvar. Abends saßen wir gut gelaunt im Internet Café und einem Restaurant zusammen und ließen trotz Meinungsverschiedenheiten über den weiteren Kroatien- Aufenthalt keine Missstimmung aufkommen. Am Ende setzte sich die Skatrunde mit ihrem Anliegen, noch bis Sonntag auf Hvar zu bleiben durch. Sebl, Maggo und der unentschlossene Marcus hätten ein vorzeitiges Eintrudeln in Split und Zadar präferiert. Dem Leitspruch:"Nevr change an winning Campingplatz" hatten sie jedoch auch argumentativ nicht viel entgegenzusetzen. Olli erwies sich in der Zwischenzeit als äußerst kreativer Zeitgenosse und verzückte die Schar der Reisenden stets aufs Neue mit lustigen Comics. An diesem Abend schuf er nicht zuletzt das unvergessene "Superfett und Supergünstig"- Logo, dass mich pizzafutternd und mit zufriedenem Gesichtsausdruck zeigt. Überhaupt hat er sich zeichnerisch sehr auf mich und teilweise auch auf Maddin eingeschossen. Zur Strafe gibt's dafür eben keinen Schlaf - Helligkeit, lautes Schnarchen Maddins, Hitze, Gestank, eine miese Luftmatratze und das natürliche Verlangen nach Weintrauben waren die Hauptfaktoren für des Künstlers schlaflose Campingnächte. Alle anderen schlummerten allerdings auch in dieser Nacht verhältnismässig gut und erwachten schon bald an

Tag 25:

Philip: Groß die Post ging zwar nicht mehr ab am "Extra-Tag" in Stari Grad, doch angenehm fand ichs trotzdem. Maggo hätte zwar lieber schon in Städten abgefeiert, musste sich aber noch ein wenig gedulden. Quasi abwarten und Bier trinken. Den Samstag verbrachten wir nochmal hauptsächlich in der Horizontalen. Beine von sich strecken, faulenzen, sonnen, "Spiegel" lesen, Skat zocken und sich einfach mal so richtig hängen lassen. Dass dabei schon mal das Gefühl des schlaffen Durchhänger entsteht, erklärt sich von selbst. Zu tief ist der Drang des Schaffens, das Anpacken in uns verwurzelt, zu sehr raubt uns die schnelllebige Konsumgesellschafft mit all ihren Möglichkeiten der dauernden, nervtötenden Berieselung für gewöhnlich den Atem. Da fällt das Abschalten manchmal einfach schwer. Bevor das Ganze jedoch zur "schieftriefenden" soziologisch-anthropologischen Debatte wird, sei noch gesagt, dass ich den Tag auch strategisch nochmal ziemlich nützlich fand. Nochmal einkaufen halt - superfett und supergünstig... Noch eine Anekdote vom Abend muss außerdem Erwähnung finden. In Stari Grad fand nämlich die Siegerehrung des zuvor stattgefundenen Schwimmwettbewerbs statt. Als Olli und ich, die sich zum Salat essen von den anderen abgesetzt hatten, gerade unseren Wurscht- bzw- Hähnchensalat beim übrigens deutschen Kneipenbesitzer geordert hatten, spielten die vor uns auf dem Platz doch tatsächlich die russische Nationalhymne, live und in voller Länge. Ein Russe hatte scheinbar gewonnen und ich hatte angesichts der Musik einen echten "magic moment", war es doch ausgerechnet jene russische Hymne gewesen, die ich 2001 auf der Interrailtour nach Irland unentwegt gesummt und auswendig gelernt hatte. Schon irgendwie krass, jetzt auf dieser Tour das Original live gespielt zu bekommen.

Tag 26:

Philip: Jetzt wurden die Zelte endgültig abgebaut. Nach schweißtreibendem Fußmarsch zur Fähranlegestelle und etwas Wartezeit setzten wir über nach Split. Die finale Städtetour durch Kroatien nahm ihren Anfang. Man kann ja von Städten halten, was man will, ich finds jedenfalls nicht so prickelnd. Halt mehr so Rumlatschen und im Übermaß Geld ausgeben. Maddin würde mir an dieser Stelle zwar wieder Kulturlosigkeit vorwerfen, doch mal ganz im Ernst. Sind Großstädte, von entwicklungsabhängigen Faktoren der jeweiligen Länder mal ein Stück weit abgesehen, im Zuge der Globalisierung nicht ziemlich austauschbar geworden? Überall CocaCola-Sitzbezüge, Tuborg-Markisen, McDonalds-Filialen. Genau diese Dinge sind es, die man mit dem ersten Blick einfängt und für mehr als einen ersten Blick reicht die Zeit bei eintägigen Stadtaufenthalten nur selten. Klar, man kriegt schon ein bißchen was mit vom Flair des jeweiligen Orte und vielleicht auch von ihrer Geschichte. Doch ob sich all das "Städte-Hopping" wirklich lohnt, halte ich zumindest für diskussionswürdig, zumal die ständigen Unterkunftssuchaktionen und Busfahrten nicht wirklich entspannend sind. Wie auch immer, wir kamen also gegen Mittag zunächst mal in Split an. Die zweitgrößte kroatische Stadt hat eine römische Vergangenheit, zumindest dem Stadtkern sieht man seine Betagtheit auch deutlich an - Altstadt at its best. Ebenfalls ganz schön alt sahen wir aus, als wir merkten, dass uns die Wohnung, die uns als Privatunterkunft angedreht worden war, für die Nacht gar nicht uns allein gehörte. Olli und ich saßen gerade vor dem Fernsehr, vielmehr lagen davor, und sahen Notruf auf RTL als die "Besitzerin" der Wohnung nach Hause kam. Der fadenscheinige Zimmervermittler hatte uns die Wohnung am Mittag "verkauft" ohne auf die Besitzerin hinzuweisen und möglicherweise auch sie gar nicht über unsere Anwesenheit informiert. Jedenfalls kamen wir uns die ganze Zeit über etwas unwillkommen vor. Zugegebenermaßen waren wir nicht wirklich lange in der Wohnung, nur Maddin blieb mit seiner Grippe den Abend über im Bett, doch schön wäre es halt schon gewesen, wenn wir vorher gewusst hätten, dass wir nicht, wie vorher versprochen, am Abend "Deutsches Fernsehen" gucken konnten. Dabei hatten Olli und ich uns schon so auf Ballermann 6 in SAT 1 gefreut... Stattdessen verbrachten wir den eher ruhigen Abend in den Straßen von Split bis uns ein sehr skuriler Typ mit Fliegenklatsche und Rasierschaum im Gesicht auf offener Straße erklärte, dass die Stadtregierung die Sperrstunde auf 23 Uhr festgesetzt hatte. Schade.

Tag 27:

Philip: Gegen Mittag ging es weiter nach Zadar. Nach schönen Ausblicken auf der ansonsten ereignislosen Busfahrt hatten wir auch an unserem Zielort wieder Glück, denn wir erwischten eine sehr angenehme Unterkunft bei einer älteren Dame, von der wir zur Abwechslung auch sehr freundlich aufgenommen wurden. Es gab Handtücher, 2 Toiletten und drei Doppelzimmer, d.h. Schlafzimmer, Kinderzimmer und Wohnzimmer, jeweils umfunktioniert. Maddin und Olli teilten sich, mal wieder, ein Doppelzimmer. Abends vollzog sich innerhalb der Gruppe ein Split, den viele schon in Split erwartet hätten :-). Maddin, Olli und ich aßen Pizza, spielten Skat und erklärten verschiedenen Einheimischen/Touristen unsere ungewöhnliche Reiseroute. Generell zogen unsere Wir-unterwegs-T-shirts von vielen neidische und vor allem fragende Blicke auf sich, nach dem Motto "Wart ihr da wirklich überall?". Jedenfalls waren wir schon um halb zwölf wieder in der Unterkunft, die anderen drei dagegen machten die Nacht mit verschiedenen, von Maggo aufgezeichneten Störaktionen zum Tag. Erstmal hacken, viiiel trinken, dann auf fremden Schiffen im Hafenbecken rumturnen und schließlich doch noch in die "Pen Control" geraten. Ein jugendlicher Polizist hielt unsere angeheiterten Kumpanen doch tatsächlich für Graffiti-Sprayer, ein Missverständnis, dass sich jedoch schnell aufklärte. Um halb vier kamen schließlich auch Maggo, Marcus und Sebl zurück zu den Zimmern, wobei das nächtliche Aufschließen der Räume noch durchaus nervenaufreibend wurde.

Tag 28:

Philip: Wir blieben in Zadar und spulten in der kleinen Altstadt unser typisches Programm ab. Kaffee trinken, Einkaufen und im Park rumlungern. Für viel Aufsehen sorgte Maggos Schlafhaltung an einem Baum, die Unbeteiligte doch sehr an Buddha erinnern musste. Wir fertigten also ein Schild mit der Aufschrift "Buddha" an, klebten es über Maggo an die Rinde und fotografierten drauf los. Auch einige kichernde Mädels sicherten sich Schnappschüsse. Abends machte diesmal der am Tag zuvor doch arg betrunkene Marcus als erstes schlapp und ging um neun zurück zur Pension. Wir anderen blieben noch bis spät in die Nacht in einer etwas alternativen Stehkneipe bzw. davor auf dem Gässchen. Ein lustiger Abend, feucht-fröhlich und sehr unterhaltsam. Vom "7:1" war indes wenig zu spüren in Zadar, hübsche Mädels gabs aber trotzdem wie Sand am Merr (oder besser Kies?)... Insgesamt stellte sich in Zadar bei den meisten schon eine nicht zu übersehende Vorfreude auf daheim ein. Die Tage in Kroatien zogen sich doch beträchtlich, das ganz große Abschlussziel fehlte und ein gewisser Leerlauf war tagsüber doch ersichtlich.

Tag 29:

Philip: Heute steuerten wir die nordkroatische Stadt Rijeka an, von wo aus wir am folgenden Tag nach Hause aufbrechen sollten. Rijeka war eigentlich ganz nett, die Busfahrt dorthin wie so oft von Schläfrigkeit und dergleichen geprägt. Am Ankunftsort entstand zunächst einige Verwirrung über den Weg zur Unterkunft. Letztlich kamen wir jedoch an dem großen Gebäude, das vormals wohl ein Krankenhaus für Kriegsverletzte gewesen sein muss, an und freuten uns über die suaberen Sanitäranlagen und bequemen Betten. Unser letztes Hostel der Tour war also nochmal gut - und das zum günstigen Preis von unter 10 Euro pro Person. Den Abend in Rijeka nutzten wir zum gemeinsamen Besäufnis, bei mir war allerdings nach 1,2 l Bier Schluss, Maddin und Maggo schafften jeweils leicht das Doppelte. Eine ansprechende Disko, die manche von uns, mich eingeschlossen, sicher gerne mal zum Tanzen genutzt hätten, gab es nicht in der Nähe, also beschränkten wir uns auf das altbekannte "Pub-Hopping". Um 1 gingen Marcus und ich zurück, die anderen folgten um 2.

Tag 30:

Philip: Der Tag begann mit einem kleinen Faux-Pas der örtlichen Bauarbeiter, das Wasser in unserem Viertel wurde für ca. 2 Stunden abgestellt. Maggo, Marcus und ich begnügten uns mit der kleinen "Mineralwasser-Dusche" und brachen schnell zu den Schließfächern am Bahnhof auf, die anderen warteten noch eine Weile auf die Rückkehr des Duschwassers und kamen nach. Den Nachmittag verbrachte jeder auf seine Weise, ich kaufte mir z.B. die Basket und "flörzte" mich ein paar Stunden lesend in einen Park. Gegen 17 Uhr versammelten wir uns wieder, brachten den Hackisack endgültig zur Strecke und erfanden noch schnell das äußerst lustige "Fußgängerzonen-Flummi-Spiel", das auch etliche Passanten unfreiwillig mit einband. Zuletzt gingen wir nochmal "nobel" essen und hauten unsere letzten Kunas in einem Straßencafé auf den Kopf. Um 20.45 Uhr ging dann unser Nachtzug nach München. Wir hatten Schlafabteile und ich nutzte weite Teile der Nacht um die vorigen 22 Seiten zu verfassen. Der letzte Abschnitt unserer Tour, der Weg zurück ins Merlin hatte begonnen!

Tag 31:

Philip: Jetzt sitzen wir im Zug nach Fulda und ich gebe mal ab an die anderen, die auch noch ihre Fazits und Resumees loswerden wollen. Übrigens: ICE-Fahren ist wirklich höchst angenehm, da können sich die rumänischen "Accelerats" mal ein Beispiel dran nehmen...

Olli: Zum Schluss auch noch ein paar Worte von mir. Auf unserer "Tour 2003" ging es nicht nur um den eigentlichen Grund unserer Reise - das Wandern, Urlaub machen, Baden, etc. - sondern auch um das Ausfindigmachen von sauberen sanitären Einrichtungen, Nahrungsmittel im Allgemeinen und warmen , magenverträglichem Essen im Speziellen. Also auf den Punkt gebracht, um die Grundbedürfnisse eines jeden. Die Erfüllung davon scheint in der "1.Welt" oder genau genommen in der Heimat keine Herausforderung darzustellen. Auf unserer Tour sollte man, oder es ist vielleicht besser nur von meinem Empfinden auszugehen, sich täglich die Fragen stellen: "Wo komme ich auf ein sauberes Klo?" "Bekomme ich von dem was ich esse auch keinen Dünnschiss?" "Gibt es genug K-Papier?" "Ist das was ich esse auch nicht zu scharf, zu fettig, zu dreckig?" "Wie oft wird der Bus während der Fahrt halten?" Auch wenn man in der Heimat auf den Fast- Food- Scheiss aus Amiland bis jetzt fluchen mag, nimmt man die Dienstleistung vom McDonalds im Ausland gerne in Anspruch. Die saubersten Klos gibt es im Schnitt bei Mc Donalds, oder man kann sich zumindest dahingehend auf einen "mitteleuropäischen Standard" verlassen. Die Standardisierung der Küche weltweit, bewahrt einen auch im Ausland vor peinlichen Aufs- Klo- Renn- Aktionen. Unsere McDonalds- Tour- Statistik bestätigt die zufriedene Inanspruchnahme der FAST- FOOD- KETTE: Frankfurt, Budapest, Brasov, Istanbul, Nice, Split und Rijeka. In besonders armen Regionen - hier muss ich vor allem an Rumänien denken - beruhigte mich auch die bloße Anwesenheit eines solchen Restaurants. STRANGE DAYS, ABER TROTZDEM WAHR.

Maddin: Auch noch mal ein letztes Fazit von mir. Vor allem finde ich es überraschend, dass es jetzt wirklich vorbei sein soll. Wenn man zurückblickt, dann denkt man fast, Gelnhausen und die Abfahrt sei erst gestern gewesen. Na ja, nicht ganz. Aber die zeitlichen Relationen verschwimmen tatsächlich. Budapest und das Gellert- Bad, die Karpaten, Istanbul und schließlich Kroatien, das waren wirklich jeweils andere Welten. Verbunden mit mehr oder weniger skurilen Busreisen oder Zugfahrten. Schade war sicher Renés vorzeitiger Abschied. Generell werden die Geschichten dieser Reise wohl für einige Jahre für Stimmung sorgen. Aber wir haben ja auch einiges erlebt. Aber einiges davon ist ja ohnehin in diesem Buch verewigt. Wie bei den Touren zuvor muss ich auch bei dieser sagen, dass die Wanderung der absolute Höhepunkt war. Nicht nur an Höhenmeter. 1 Monat ohne dieses Ereignis quer durch den Balkan zu reisen wäre auch sicher unkomfortabler gewesen als nochmal 1 Woche wandern einzuschieben. Unsere Zeltlagerplätze zumindest waren eine Erholung im Vergleich zu den Transferfahrten. Mal von dieser blödsinnigen Argumentation abgesehn. wandern in den Karpaten, das hat die besten Eindrücke, Erlebnisse und Geschichten der Tour gebracht. Und ausserdem konnte man dort ausgiebig unser Motto verfolgen: Der Weg ist das Ziel. Das nächste Ziel ist übrigens das Merlin, und da freu ich mich jetzt drauf.

Philip: So, das waren schon die Fazits, aber drei witzige Anekdoten von Tag 31 muss ich doch noch erwähnen. Sehr witzig war der Zugbegleiter im Regionalexpress, der uns in bester hessischer Mundart mit "Guude Morsche" begrüßte. Olli, der mit seinem türkischen Mützchen durch das Zugabteil lief, musste sich gleich mal übelste Beschimpfungen gefallen lassen. Ein verranzter Penner raunte ihm etwas in der Art zu: "Wenn du mir zu nah kommst, dann hau ich dir eine rein." Das Beste war aber der Empfang am Gelnhäuser Bahnhof. Alle unsere Freunde (schnüff), na ja fast, waren dort, überreicheten uns Becks und rote Rosen zur Begrüßung. Ollis Bruder präsentierte mit unnachahmlichen Gesichtsausdruck sein selbstgemachtes Plakat. Auf der einen Seite stand "Das Ende der Höllenfahrt", auf der anderen "Die Todesgruppe kehrt heim". Wirklich ein sehr skuriler Typ, Ollis Bruder, was ja nicht zuletzt auch seine Gästebucheinträge auf der Homepage zeigen. Was sich da unter den Pseudonymen "Mami", "Pavian" und "Leviathan" so alles an Gags gesammelt hat, ist höchst bizarr. Sehr gesellig verlief das gemeinsame Frühstück im Merlin, bei dem Unterwegsler, Freunde und Verwandte in großer Runde zusammen saßen und erste Geschichtchen austauschten.

ENDE
 

 

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